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Auszeichnung für herausragende kulturelle Leistungen

Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich, Sarah Höchstetter, Geschäftsführerin Bild-Werk Frauenau e. V., Katharina Eisch-Angus und Heinz Fischer vom Vorstand Bild-Werk Frauenau, Bezirkstagsvizepräsident Dr. Thomas Pröckl (Foto: Bezirk Niederbayern, Bäter)Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich, Sarah Höchstetter, Geschäftsführerin Bild-Werk Frauenau e. V., Katharina Eisch-Angus und Heinz Fischer vom Vorstand Bild-Werk Frauenau, Bezirkstagsvizepräsident Dr. Thomas Pröckl (Foto: Bezirk Niederbayern, Bäter)
Glas ist ein Werkstoff mit vielen Facetten, ein Kulturgut Ostbayerns. Nur, wie arbeitet man damit und welche Möglichkeiten bietet es? Darüber informiert das Bild-Werk Frauenau seit 35 Jahren, gibt Kurse, bietet Künstlern aus aller Welt ein Forum und fördert das Glashandwerk in der Region. Deshalb erhält das Bild-Werk Frauenau den Kulturpreis des Bezirks Niederbayern 2023. Das entschied der Kultur-, Jugend- und Sportausschuss bereits im Juli. Am Dienstagabend war es dann soweit: Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich überreichte den mit 6.000 Euro dotierten Preis im Festsaal des Bezirksklinikums Mainkofen.
„Als Forum für Innovation und Weiterbildung in Kunst und Glashandwerk ist das Bild-Werk Frauenau europaweit einzigartig“, sagte Dr. Heinrich bei seiner Festrede vor knapp 50 Teilnehmern. Das Bild-Werk Frauenau sei Dreh und Angelpunkt für Kultur und Glas in Ostbayern – „dank des unermüdlichen ehrenamtlichen Engagements von Vorstand und Mitgliedern“. Es sei gelungen, ein weltweites Netzwerk von Glaskünstlern und Kunstbegeisterten aufzubauen und so den Ruf der Glas- und Kunstregion Ostbayern in die Welt hinaus und in die Zukunft zu tragen.
Auch wenn es die großen und für weite Teile des Bayerischen Waldes typischen Glashütten heute nicht mehr gibt, trage das Bild-Werk Frauenau zum Erhalt der Glasbläser-Tradition in der Region bei, so Dr. Heinrich. „Das Wirken des Bild-Werk Frauenau hat deshalb auch große gesellschaftliche Bedeutung.“ Das werde besonders im deutsch-tschechischen Grenzraum deutlich. Mit der internationalen Sommerakademie für Glas und Kunst biete das Glas-Werk rund 35 Kurse aus verschiedensten Bereichen an – für Laien, Fortgeschrittene und Profis. Projekte zur Förderung der Zusammenarbeit oder das grenzüberschreitende Stipendienprogramm „schaffen Verbindungen und Freundschaften“.
Bezirkstagsvizepräsident und Vorsitzender des Kultur- Jugend- und Sportausschusses Dr. Thomas Pröckl lobte die Leistung des Bild-Werks Frauenau, Glas als Kulturerbe zu erhalten, zu entwickeln und es den Menschen in der Region und darüber hinaus näher zu bringen. Das sei auch eine kulturelle Leistung. Denn: Die manuelle Herstellung und die Glasbläser-Techniken sind immaterielles Kulturerbe der Unesco. „Glas steht für Heiterkeit und Lebensfreude. Glas steht für Offenheit“, so Dr. Pröckl. Die Förderung dieses Kulturguts mache die Region attraktiv und stifte Identität.
Sie wollten einen Ort der Begegnung schaffen, einen Ort des Nationen-übergreifenden Miteinanders, sagte Sarah Höchstetter, Geschäftsführerin des Bild-Werks in ihrer Dankesrede. „Die Menschen bei uns machen tolle Arbeit.“ Sie leisteten einen großartigen Einsatz – trotz geringer finanzieller Mittel. Auch deshalb freue sie sich über den Kulturpreis des Bezirks Niederbayern, der dazu beitrage, die Verdienste der Künstlerinnen und Künstler, der Handwerker, Lehrer und aller anderen zu honorieren, die sich im Bild-Werk Frauen so eifrig engagieren. Höchstetter: „Das Bild-Werk sucht in ganz Deutschland seines gleichen.“
Musikalisch umrahmten die Veranstaltung Sven Ochsenbauer am Klavier und Markus Schlesag am Kontrabass. Ihre Jazz-Stücke dürften den prämierten Künstlern möglicherweise bekannt vorgekommen sein. Wie das Bild-Werk Frauenau stammen auch die Musiker aus dem Landkreis Regen.
 
-kh-