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Gespräch von Bezirkstagspräsident Dr. Heinrich und Südböhmens stellvertretendem Kreishauptmann Talíř: Kulturelle Beziehungen sollen intensiviert werden

: In der Kulturstadt Krumau sprachen Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich (links) und der stellvertretende Kreishauptmann Südböhmens František Talíř über eine mögliche kulturelle Zusammenarbeit.   (Foto: Bezirk Niederbayern): In der Kulturstadt Krumau sprachen Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich (links) und der stellvertretende Kreishauptmann Südböhmens František Talíř über eine mögliche kulturelle Zusammenarbeit. (Foto: Bezirk Niederbayern)
Niederbayern und Südböhmen eint eines: Es gibt diesseits und jenseits der Grenze eine große Vielzahl und Vielfalt von Künstlern. „Sie sollten sich noch besser vernetzen, um ihr Schaffen in den Mittelpunkt zu stellen. Kunst erzeugt zudem Offenheit und Gemeinsamkeit“, sagt Dr. Olaf Heinrich. Deshalb hat der niederbayerische Bezirkstagspräsident ein Gespräch mit dem für den Bereich Kultur zuständigen stellvertretenden Kreishauptmann Südböhmens, František Talíř, initiiert. Bei einem Treffen in Krumau beschlossen die beiden politischen Vertreter, auf diesem Gebiet noch stärker zusammenzuarbeiten und erarbeitete konkret zwei Projekte, mit denen gestartet werden kann.
Mit Ober- und auch Niederösterreich laufen schon zahlreiche Kulturinitiativen, gab Talíř Einblick. Sowohl der stellvertretende Kreishauptmann als auch der Bezirkstagspräsident waren sich einig, dass auch der Weg eines engeren künstlerischen Austausches mit Niederbayern weiterverfolgt werden soll. „In Budweis gibt es jedes Jahr verschiedene, große Ausstellungen, zum Beispiel zu Tourismus und Kunst“, gab Talíř Einblick. „Das könnte sehr interessant sein für Teilnehmer aus dem Nachbarland.“ Dem stimmte Heinrich zu. Die Idee, dass niederbayerische Künstler sich beteiligten könnten, soll nun weiterverfolgt werden.
Und auch eine zweite Möglichkeit, die Künstler beider Regionen zu vernetzen, wurde angesprochen. „In Freyung wird eine Genussmanufaktur geplant. Es wäre möglich, hier eine eigene Anlaufstelle für Künstler und Kunsthandwerker aus Südböhmen einzurichten, die dort temporär produzieren und ihre Ware verkaufen können“, erklärte Dr. Heinrich. Die Möglichkeiten in einem alten, denkmalgeschützten Gebäude wären seinen Worten nach vielfältig: Es wäre zum Beispiel denkbar, hier Glas zu bearbeiten, mit Terrakotta zu arbeiten oder als Maler.
Talíř zeigte sich auch hier sehr aufgeschlossen und will entsprechende Kontakte vermitteln. In Südböhmen wird zum Beispiel die Kunst der Klöppelspitze gepflegt, aber es gibt auch noch viele andere Traditionen. „Kultureller Austausch ist sehr begrüßenswert“, sagte er. „Die Künstler müssen, gerade auch nach den schwierigen Coronajahren, besonders unterstützt werden.“ Auch Dr. Olaf Heinrich ist sich sicher: „Es geht nicht nur darum, die gegenseitige Kultur zu vermitteln und eine Bühne für Produkte zu schaffen, sondern auch darum, weiter Grenzen abzubauen. Denn die Sprache der Kunst spricht jeder.“
Dass im ehemaligen Passauer Hof eine Möglichkeit für „artists in resicdence“ für einen begrenzten Zeitraum dort wohnende und arbeitende Künstler aus der Tschechischen Republik entstehen kann, könne für die ganze Region einen Anziehungspunkt schaffen, so Heinrich.

eb-