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Erfolgreicher Veranstaltungsauftakt der Serie „Cross Border Company Trips“ bei der Firma Knaus Tabbert AG in Jandelsbrunn

Freuen sich über einen erfolgreichen Auftakt: Von links Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich, Jaroslava Pongratz, Netzwerkmanagerin Bayern–Böhmen, Johannes Gastinger, Wirtschaftsreferent Landkreis Freyung-Grafenau, Werner Vaterl, operativer Vorstand Knaus Tabbert AG, Kaspar Sammer, Geschäftsführer Trägerverein Europaregion Donau-Moldau und Geschäftsführer Euregio, Landrat Sebastian Gruber und Josef Sommer, zweiter Bürgermeister Gemeinde Jandelsbrunn. (Foto: Bezirk Niederbayern)
Die Europaregion Donau-Moldau (EDM) vernetzt die Regionen und auch die Wirtschaft in Bayern, Tschechien und Österreich. Am besten kommt man mit jemandem aus, den man gut kennt. Unternehmen in Niederbayern und in Tschechien stehen oft vor den gleichen Herausforderungen und wissen das manchmal gar nicht. Dass es guttut, sich über Positives, aber auch Schwieriges im Wirtschaftsleben auszutauschen, erlebten über 60 Teilnehmer bei der Firma Knaus Tabbert AG in Jandelsbrunn. Die Europaregion Donau-Moldau hat in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Freyung-Grafenau dort den Startschuss zur Veranstaltungsreihe „Cross Border Company Trips“ gegeben, bei der Gäste aus Niederbayern und Tschechien namhafte Unternehmen kennenlernen und sich austauschen können.
Organisiert haben die Veranstaltung die Netzwerkmanagerin Bayern-Böhmen, Jaroslava Pongratz, und der Wirtschaftsreferent des Landkreises Freyung-Grafenau, Johannes Gastinger. „Wir wollen tolle Firmen diesseits und jenseits der Grenze vorstellen, um sich gegenseitig kennenzulernen und voneinander zu lernen“, erklärten die beiden Organisatoren in den Räumen der Firma Knaus Tabbert. Sie freuten sich, den Auftakt der Veranstaltung beim größten Arbeitgeber im Landkreis Freyung-Grafenau und zudem einem der führenden Hersteller von Freizeitfahrzeugen machen zu können.
Dr. Olaf Heinrich, Vorsitzender des Trägervereins der EDM und in diesem Jahr auch EDM-Präsidiumsvorsitzender, unterstützt die Veranstaltungsreihe. „Bis zum 24. Februar vergangenen Jahres haben wir viele Dinge für selbstverständlich gehalten, doch wir wurden eines Besseren belehrt. Vieles, was uns sicher schien, ist weggefallen, zum Beispiel Lieferketten.“ Für Heinrich ist es daher wichtig, Geschäftsbeziehungen mit Partnern zu knüpfen, die nicht weit weg sind, sondern in der Nachbarschaft: Firmen im Nachbarlandkreis oder Nachbarland. „Jeder Unternehmer hier im Raum ist für sich erfolgreich, doch gemeinsam kann man vielleicht noch viel erfolgreicher sein“, wandte er sich ans Publikum. Die Veranstaltungsreihe sei deshalb enorm wichtig.
Einen großen Dank an das Unternehmen Knaus Tabbert AG richtete Freyung-Grafenaus Landrat Sebastian Gruber. Grenzüberschreitende Zusammenarbeit müsse nicht nur auf dem Gebiet der Nationalparks, der Kultur und der Wissenschaft erfolgen, sondern unbedingt auch auf dem Sektor der Wirtschaft: „Die wirtschaftlichen Verflechtungen sollten wir noch intensiver nutzen.“ Er freute sich, dass der Auftakt der „Cross Border Company Trips“ nicht nur von niederbayerischer, sondern auch von tschechischer Seite gut angenommen worden ist.
Die breite Produktpalette seines Unternehmens, aber auch die Herausforderungen der heutigen Zeit zeigte Werner Vaterl, operativer Vorstand bei Knaus Tabbert, ausführlich auf. Im Auditorium war es dabei ganz still. Er stellte die unter dem Dach von Knaus Tabbert produzierten Marken Morelo (die First Class-Reisemobile), Tabbert (High-End-Wohnwägen), Knaus (Wohnwägen, Reisemobile und Kastenwägen), T@b (ein junger Wohnwagen im Kleinformat) und Weinsberg (die preisgünstigere Einstiegsmarke) vor. Auch bietet Knaus Tabbert das Prinzip Rent and Travel an – dabei können rund 2000 Fahrzeuge von den Kunden bei freien Unternehmern gemietet werden.
Vier Standorte hat der Konzern, der 2022 einen Jahresumsatz von über einer Milliarde Euro erzielte. Am Standort Jandelsbrunn sind rund 1800 Personen beschäftigt, die meisten der insgesamt rund 4000 Mitarbeiter. Vaterl gab ein klares Bekenntnis zum Standort Niederbayern ab, sagte aber, dass es immer schwieriger werde, Fachkräfte zu finden. Die beste Lösung, um Fachkräfte zu finden, sei Mundpropaganda. Dies fordere aber auch ein Unternehmen immer mehr heraus: „Wenn wir nicht ständig ein Wohlfühlklima schaffen, dann kippt die Stimmung.“ Auch die davongaloppierenden Stromkosten seien ein Problem, denn man könne die Preissteigerungen nicht unendlich an die Kunden weitergeben.
Dennoch blickte Vaterl positiv in die Zukunft: „Es geht nach vorne“, gab er die Marschrichtung vor. Investitionen und Innovationen sind fest eingeplant. So soll 2024 die Caravantechnologie mit E-Antrieb kommen und auch ein Reisemobil mit E-Antrieb auf Basis eines seriellen Hybrids ist in Arbeit. In Jandelsbrunn soll das Heizhaus neu gebaut werden, denn der Freizeitfahrzeugbauer setzt die in der Produktion anfallenden Holzabfälle als Energieträger ein. Auch ein neues Logistikzentrum ist geplant.
Bei Führungen durch die Produktion auf Deutsch und Tschechisch erhielten die Teilnehmer einen umfassenden Einblick und sahen dabei auch das Bauprinzip der Fahrzeuge, das Werner Vaterl bereits zuvor erläutert hatte: „Wir bauen von innen nach außen.“ Nachher konnten alle noch miteinander ins Gespräch kommen und sich austauschen. Insgesamt vier dieser Veranstaltungen sind heuer geplant, noch eine weitere im Landkreis Freyung-Grafenau und zwei in Tschechien. Am 10. Mai geht es zu Rohde & Schwarz nach Vimperk.
 
– eb –