Um sich fachlich noch besser auf Menschen mit ausgeprägten Verhaltensauffälligkeiten aus dem besonderen Personenkreis von Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen einstellen zu können, fand sich das interdisziplinäre Team der Station B12 im Bezirksklinikum Mainkofen zu einer Fortbildung zusammen.
Das Team der Station B12 im Bezirksklinikum Mainkofen (Foto: Bezirkskrankenhaus Mainkofen)Das Team der Station B12 im Bezirksklinikum Mainkofen (Foto: Bezirkskrankenhaus Mainkofen)
Josef Bauer, M.A., pflegerischer Bereichsleiter der Station, konnte Petra Wolf als Dozentin und hochqualifizierte Expertin zu diesem Thema gewinnen. Nach langjähriger Arbeit mit autistisch veranlagten Menschen berät sie im deutschsprachigen In- und Ausland Einrichtungen, Familien, Fach- und Privatpersonen. Als Verfahrenspflegerin und –beistand unterstützt sie Einrichtungen und Familien bei der Erhebung des Förderbedarfs und der Gestaltung des sozialen Miteinanders im Zusammenleben mit Autisten.
Petra Wolf erklärt, welcher Angst und Unsicherheit Betroffene mit Autismus-Spektrum-Störungen ausgesetzt sind. (Foto: Bezirkskrankenhaus Mainkofen)Petra Wolf erklärt, welcher Angst und Unsicherheit Betroffene mit Autismus-Spektrum-Störungen ausgesetzt sind. (Foto: Bezirkskrankenhaus Mainkofen)„Um Menschen mit Autismus gerecht zu werden, müssen wir uns auf sie einstellen. Nur wenn wir uns auf sie einstellen, können sie sich auf uns einlassen“, so die Eingangsthese von Petra Wolf.
In ihren Ausführungen ging sie detailliert auf die verschiedenen Ausprägungen, Intelligenzgrade und Lernbesonderheiten von Autisten ein. Anhand von Fallbeispielen schilderte sie, welcher Angst und Unsicherheit Betroffene ausgesetzt sind, weil ihre Welt des Denkens, Fühlens und Wahrnehmens sich von gesellschaftlich akzeptieren Herangehensweisen unterscheide. Häufig fehle außerdem die Möglichkeit zur Kommunikation. So gebe es, auf die Welt der Sinne bezogen, Menschen, die auf gewisse Reize über- oder unterreagieren. Eine Hyposensibilität (Unterempfindlichkeit) gegenüber Empfindungsreizen aus der Umgebung zeige sich, indem Betroffene stärkere Reize als „normal“ empfindende Menschen benötigen, um beispielsweise Körperbereiche spüren zu können. Übersensible Menschen reagieren auf Sinnesreize wie Gerüche, Geräusche und Farben hingegen mit Unruhe, Angst, Wut oder Aggression. Praktische Übungen und Elemente zur Selbsterfahrung halfen Pflegekräften, Ärzten und Therapeuten, sich in die Welt von autistisch denkenden Menschen hineinzuversetzen.
Ein „Körperbandes“ dient zu verbesserten Wahrnehmung und hilft Pflegekräften, Ärzten und Therapeuten, sich in die Welt von autistisch denkenden Menschen hineinzuversetzen. (Foto: Bezirkskrankenhaus Mainkofen)Ein „Körperbandes“ dient zu verbesserten Wahrnehmung und hilft Pflegekräften, Ärzten und Therapeuten, sich in die Welt von autistisch denkenden Menschen hineinzuversetzen. (Foto: Bezirkskrankenhaus Mainkofen)Interdisziplinäre und auf den Patienten abgestimmte Versorgungskonzepte sind gerade für Menschen aus dem Bereich Autismus-Spektrum-Störungen unerlässlich. Eine feste Umgebungsstruktur, klare Sprache, zuverlässige Aussagen, Respekt für die Bedürfnisse und Wertschätzung sind unerlässlich, um den Alltag mit Personen aus dem Autismus-Spektrum zu meistern – sowohl für die von Autismus betroffenen selbst wie auch für deren Bezugspersonen. Die Erkenntnisse von Petra Wolf ermöglichen es nun dem Team der Station 12 neue Ideen für die tägliche Versorgung zu entwickeln. Nur so kann die Patientenversorgung kontinuierlich weiterentwickelt und eine Versorgung auf höchstem Niveau gewährleistet werden.
 
 
Daniela Tremmel
Marketing und Kommunikation
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