Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich und Neurologie-Chefarzt Prof. Dr. Tobias Schmidt-Wilcke

Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich und Chefarzt Professor Dr. Tobias Schmidt-Wilcke tauschten sich über das vergangene Jahr aus.  (20Foto: Lang / Bezirk Niederbayern)Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich und Chefarzt Professor Dr. Tobias Schmidt-Wilcke tauschten sich über das vergangene Jahr aus. (20Foto: Lang / Bezirk Niederbayern)
Auf Kante genäht. So beschreibt der Chefarzt des Neurologischen Zentrums Mainkofen, Prof. Dr. Tobias Schmidt-Wilcke, die aktuelle Personalsituation. Ständig sei man auf der Suche nach neuen Assistenzärzten und Pflegekräften, doch trotz einiger Erfolge und Neuzugänge müsse man immer wieder Betten teilweise schließen. „Ich hoffe, dass wir die Reihen im neuen Jahr füllen können.“
Dennoch blickt der Chefarzt im Gespräch mit Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich zufrieden auf 2022 zurück. Im April ist es gelungen, sich als erste Klinik in Süddeutschland als Zentrum für Beatmungsentwöhnung („Weaning-Zentrum“) zertifizieren zu lassen und im Dezember wurde die interne Zielmarke von 50 Patienten erreicht. „Das sind Patienten, die lange an einer Beatmungsmaschine angeschlossen waren, und das Atmen und Schlucken wieder ganz neu lernen müssen.“ Darunter, so Schmidt-Wilcke, seien auch viele Corona-Erkrankte. „Unsere Erfolgsquote liegt bei 90 Prozent, dank einer umfassenden begleitenden Logopädie, sowie Physio- und Ergotherapie." Doch genau hier brauche es noch mehr hochqualifizierte Pflegekräfte und Atmungstherapeuten, um diesen auch finanziell interessanten Bereich für das Klinikum weiter auszubauen.
Ein Alleinstellungsmerkmal hat die Mainkofener Neurologie auch mit der Spezialisierung auf die Behandlung von Multiple-Sklerose. „Wir haben die Zertifizierung wieder erneuern können und sind auf dem Niveau der einzige Anbieter in Niederbayern.“ Dass man hier einen exzellenten Ruf unter Betroffenen habe, konnte auch Olaf Heinrich bestätigen. „Ich höre es aus dem Kreis der Selbsthilfegruppen, in denen über Mainkofen in höchsten Tönen gesprochen wird.“
Darüber hinaus wurde auch die Zertifizierung als Stroke-Unit erneuert, diesmal auch mit einem europäischen Zertifikat, und die Patientenzahlen stabilisieren sich – auch wegen des guten Services, den man im neuen Neurologischen Zentrum bieten könne. „Unsere kleinere Notaufnahme bietet den Vorteil, dass Schlaganfallpatienten von den Rettungssanitätern direkt auf die Schlaganfallstation gebracht und dort übergeben werden können“, erklärt der Chefarzt. Zunehmend sei man in Mainkofen auch mit Post-Covid-Patienten beschäftigt, da sich zeigt, dass Symptome wie anhaltende Erschöpfung, Müdigkeit, sowie Konzentrationsstörungen nach durchgemachter Covid-Infektion ein neurologisches Thema sind. „Eine der Fragen der Zukunft wird für uns sein, wie wir uns aufstellen können, um mit der hohen immunologischen Expertise in unserem Haus einen Beitrag dazu leisten zu können, diese Patienten besser zu versorgen“, so der Bezirkstagspräsident. Er lobte die hervorragende Arbeit der Belegschaft, der es gelingt, trotz des aktuellen Personalmangels das hohe Niveau der medizinischen Leistungen zu halten und so den guten Ruf des Bezirksklinikums Mainkofen weiter auszubauen.
 
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