So viele waren es noch nie:

Vernetzten sich beim Deutsch-Tschechischen Unternehmertag:  Von links Dr. Dagmar Škodová Parmová  (Mitlglied des südböhmisches Parlament), Dr. Franz Gassner (stellv. Landrat Dingolfing-Landau), Michael Fahmüller (Landrat Rottal-Inn), Dr. Olaf Heinrich (Bezirkstagspräsident), Andreas Aichinger (stellv. Landrat Straubing-Bogen) Jaroslava Pongratz (Netzwerkmanagerin Bayern-Böhmen und die Organisatorin des Unternehmertags), Rudolf Špoták (Hauptmann Bezirk Pilsen), Bernd Sibler (Landrat Deggendorf), Helmut Plenk (stellv. Landrat Regen, Kaspar Sammer (Geschäftsführer der Europaregion Donau-Moldau Niederbayern und der Euregio Freyung, Sebastian Gruber (Landrat Freyung-Grafenau) und Luděk Keist (Direktor der südböhmischen Wirtschaftskammer).  (Foto: Bezirk Niederbayern)Vernetzten sich beim Deutsch-Tschechischen Unternehmertag: Von links: Dr. Dagmar Škodová Parmová (Mitlglied des südböhmisches Parlament), Dr. Franz Gassner (stellv. Landrat Dingolfing-Landau), Michael Fahmüller (Landrat Rottal-Inn), Dr. Olaf Heinrich (Bezirkstagspräsident), Andreas Aichinger (stellv. Landrat Straubing-Bogen) Jaroslava Pongratz (Netzwerkmanagerin Bayern-Böhmen und die Organisatorin des Unternehmertags), Rudolf Špoták (Hauptmann Bezirk Pilsen), Bernd Sibler (Landrat Deggendorf), Helmut Plenk (stellv. Landrat Regen, Kaspar Sammer (Geschäftsführer der Europaregion Donau-Moldau Niederbayern und der Euregio Freyung, Sebastian Gruber (Landrat Freyung-Grafenau) und Luděk Keist (Direktor der südböhmischen Wirtschaftskammer). (Foto: Bezirk Niederbayern)
650 Vertreter von Unternehmen, Hochschulen und Politik sind diese Woche zum Bayerisch-tschechischen Unternehmertag gekommen. Zum fünften Mal fand er statt, und nach zweieinhalb Jahre Zwangspause durch Corona war der Zuspruch enorm. Viel Lob gab es für die Organisatorin, die Netzwerkmanagerin Bayern-Böhmen, Jaroslava Pongratz, für die Organisation der Veranstaltung. Die Deggendorfer Stadthalle bot heuer den richtigen Rahmen. Neben Sach- und Fachinformation stand vor allem eines im Zentrum: Miteinander ins Gespräch kommen und möglichst eine Zusammenarbeit von Unternehmen diesseits und jenseits der Grenze anzukurbeln.
Schon am Eingang war klar: Bayerisch-tschechisches Miteinander wird auch sprachlich großgeschrieben. Für jeden Besucher gab es ein Übersetzungsgerät, um auch dann jedes Wort zu verstehen, wenn gerade ein Vertreter des Nachbarlandes sprach. In beiden Stadthallen waren 180 Stände aufgebaut: Von Elektromobilität über IT und Banken bis zur Wissenschaft. Alle Gäste konnten sich bei den Betrieben und Einrichtungen informieren und sich ganz ungezwungen kennenlernen und sich austauschen.
Stillschweigen war nur in der Halle gefragt und für die Zuhörer kein Problem, denn die Grußworte und Impulsreferate boten viele Informationen, die auf den Alltag anwendbar sind. „Zweieinhalb Jahre hat Corona den Unternehmertag verhindert – man sieht nun, wie sehr die Unternehmer auf ihn gewartet haben. Aber was ist seit dem letzten Mal alles passiert?“, fragte sich Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich, der als Vorsitzender der Europaregion Donau-Moldau Niederbayern sprach. Die derzeitige Lage sei sehr schwer für Unternehmen. Resilienter sei der, der auf Zusammenarbeit setze. Und noch nie seien Themen wie kurze Wege von Produkten, hergestellt von Lieferanten aus der näheren Umgebung, so wichtig gewesen. „Wir wollen in vertrauensvollem Miteinander in Kontakt treten“, rief Heinrich zur Zusammenarbeit auf.
Rudolf Špoták, Bezirkshauptmann vom Bezirk Pilsen, erklärte, es gebe im Bereich Kultur, Umweltschutz und Tourismus vielfältige grenzüberschreitende Zusammenarbeit: „Aber wenn diese nicht wirtschaftlich untermauert ist, dann ist sie wertlos.“ 60 bis 70 Prozent des Auslandsimports seiner Region gehen ins bayerische Nachbarland, führte er an: „Wir können uns nicht nur auf Produkte aus Asien konzentrieren. Die Europaregion Donau-Moldau muss der Motor der Europäischen Union sein. Diese Chance wird heute unsere Größte sein, packen wir sie jetzt an, sie ist jetzt da.“
Im Interview mit Moderation Christiane Allinger berichtete Deggendorfs Landrat Bernd Sibler stellvertretend für die vielen gekommenen Vertreter der Kommunalpolitik von der Bedeutung von Wissenstransfer der Hochschulen in Bayern und Tschechien. Hier sei man auf einem sehr guten Weg und die Vernetzung sei schon gut angelaufen. „Corona hat aber vieles, was schon gewachsen ist, wieder zurückgeschnitten, deshalb sind Veranstaltungen wie der Unternehmertag so wichtig“, sagte er. „Wir wollen die gelebte Partnerschaft wieder zur gelebten Routine werden lassen.“ Das Potenzial und die Ideen, die junge Forscher haben, rückte Dr. Dagmar Škodová Parmová, Mitglied des südböhmischen Parlaments, in den Mittelpunkt. Aus diesen Ideen werden ihr zufolge sehr oft Start-Ups. „Hier können gemeinsam Handlungskonzepte erarbeitet werden“, ist sie sich sicher.
Einen Sonderapplaus und ein großes Dankeschön vom Bezirkstagspräsidenten bekam Netzwerkmanagerin Jaroslava Pongratz, die bayerische und tschechische Unternehmen grenzüberschreitend bei Fragen der Zusammenarbeit berät. Sie fülle ihre Aufgabe mit großem Engagement und Herzblut aus und habe es geschafft, dass der fünfte Bayerisch-Tschechische Unternehmertag so ein großer Erfolg sei, unterstrich Heinrich. „Die Beratungstätigkeit ist für Unternehmen und weitere Einrichtungen in den Bereichen Wirtschaft und Technologietransfer kostenlos und wird vom Finanzministerium und vom Bezirk Niederbayern gefördert“, gab Pongratz Einblick in ihre Tätigkeit.
Der Unternehmertag ist stets auch Garant für aktuelle Themen und Informationen aus erster Hand. Experten informierten in sechs Impulsvorträgen, drei auf Deutsch, drei auf Tschechisch und simultan übersetzt. Über Investitionszuschüsse und Förderkredite für Investitionen in Anlagegüter berichteten Manuela Königbauer (Regierung von Niederbayern) und Pavel Křivonožka (Nationale Entwicklungsbank). Das Thema „Finanzierung oder Leasing von Investitionen“ stellten Dr. Mikko Klein (Sparkasse Freyung-Grafenau) und Petra Karičková (Deutsche Leasing ČR) vor. Und Uwe Wütherich (UniCredit Bank) beleuchtete zusammen mit Michal Davídek und Radmil Novák (Davídek Consulting s.r.o.) die Frage „Wie kann ich als Unternehmer von den unterschiedlichen Strategien der beiden Zentralbanken profitieren“.
Danach war in den beiden Stadthallen die Möglichkeit, sich bei den Unternehmen und Einrichtungen ausführlich zu informieren. Dabei wurde so mancher grenzüberschreitende Kontakt geknüpft.
 -eb-
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