Zweijährige Weiterbildung zu Gesundheits- und Krankenpfleger:innen  für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie erfolgreich abgeschlossen

Die Teilnehmenden des Weiterbildungskurses für Pflege in der Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie mit Bettina Kieslinger (hinten rechts), Pamela Lippl (1.v.r.) und stellvertretendem Pflegedirektor Hans Peter Hartl (1.v.l.).  )Foto: Carina Niedermeier, Bezirksklinikum Mainkofen)Die Teilnehmenden des Weiterbildungskurses für Pflege in der Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie mit Bettina Kieslinger (hinten rechts), Pamela Lippl (1.v.r.) und stellvertretendem Pflegedirektor Hans Peter Hartl (1.v.l.). )Foto: Carina Niedermeier, Bezirksklinikum Mainkofen)
Seit 1993 werden am Bezirksklinikum Mainkofen examinierte Gesundheits- und Krankenpfleger:innen sowie Altenpfleger:innen nach den Richtlinien der Deutschen Krankenhausgesellschaft speziell für den Fachbereich Pflege in der Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie weitergebildet. Als Einrichtung der Erwachsenenbildung bietet die in Niederbayern einzige Weiterbildungsstätte für psychiatrische Pflege, sowohl examinierten Pflegekräften aus dem Bezirksklinikum Mainkofen-Passau wie auch aus den Kooperationskliniken BKH Landshut, BKH Straubing, sowie dem oberbayerischen kbo-Inn-Salzach-Klinikum Wasserburg a. Inn und Freilassing die Möglichkeit, sich berufsbegleitend weiterzubilden.
Ziel der Weiterbildung ist es, den Pflegenden eine vertiefte psychiatrische Pflegekompetenz zu vermitteln. Die Absolvent:innen der Weiterbildung sind pflegerische Experten für die Arbeit mit Menschen in psychischen Krisen. Pflegerische Kompetenzen, die in der Grundausbildung erworben wurden, werden in der Weiterbildung speziell auf das Fach Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie spezifiziert, konkretisiert, erweitert und angewandt. Damit das Gelernte nicht zu „trägem Wissen“ führt, sondern erfolgreich in der Praxis angewendet wird, legen die Weiterbildungsleiterinnen Bettina Kieslinger und Pamela Lippl großen Wert auf die enge Verknüpfung von Arbeitspraxis und Lerneinheiten, sodass ein handlungsorientierter, pädagogisch-didaktischer Rahmen gewährleistet ist.
In der zweijährigen Weiterbildung durchlaufen die Teilnehmenden min. 720 Stunden theoretische und ca. 2000 Stunden praktische Weiterbildung. Während der Weiterbildungszeit werden die Teilnehmenden in ihren Erfahrungen eng begleitet. Um die Spezifika der Bedürfnisse der Menschen in den verschiedenen psychiatrischen Bereichen zu verstehen und die betroffenen Menschen individuell und professionell begleiten zu können, sammeln die Teilnehmenden Erfahrungen in den verschiedenen Fachbereichen der Kliniken. Hierzu zählen: Die Allgemeinpsychiatrie, die Gerontopsychiatrie, die Abteilung für Menschen mit einer Abhängigkeitserkrankung, die Bereiche Psychosomatik und Psychotherapie, die Kinder- und Jugendpsychiatrie und die forensische Psychiatrie. Darüber hinaus sammeln sie Erfahrungen im tagesklinischen Bereich und den psychiatrischen und forensischen Institutsambulanzen sowie in den außerklinischen komplementären Einrichtungen, wie z. B. dem Rehabilitationsverein Protek e.V., dem Betreuungsverein 1:1 soziale Partnerschaften e.V. und dem Tageszentrum der Lebenshilfe Passau.
Gelehrte Inhalte orientieren sich an den Bedürfnissen und Bedarfen der Patient:innen, aktuellen Erkenntnissen aus Pflege- und Bezugswissenschaften, den Erfahrungen der Pflegenden und den Möglichkeiten und Grenzen der jeweiligen Institutionen. Der Erfahrungsaustausch zwischen den Weiterzubildenden der verschiedenen Einrichtungen trägt hierbei wesentlich zur Qualität und zum Gelingen der Weiterbildung bei.
Ziel der Weiterbildungsmaßnahme ist zum einen die Weiterentwicklung der fachlichen, kommunikativen und sozialen Kompetenzen.
Zum anderen soll durch eine intensive Auseinandersetzung mit sich selbst und mit dem eigenen „Menschsein“, die Beziehungsfähigkeit der Pflegenden gefördert werden. Gesundheitsfördernde Beziehungen zu Menschen in psychischen Krisen aufzubauen und zu pflegen ist das Wesen der Pflege in der Psychiatrie. Grundsätze, Inhalte und Methoden des Empowerments wirken somit nicht nur als Lerninhalte der Weiterbildung, sondern als pädagogisch-didaktische Haltung und Methoden der Lehrenden gegenüber den Lernenden.
Die Teilnehmenden sollen befähigt werden, Menschen mit psychiatrischen Erkrankungen zu unterstützen ein selbstständiges Leben zu führen.
Die psychiatrische Pflege arbeitet prozesshaft, sie fördert die Fähigkeiten und die Selbstwirksamkeit des einzelnen Menschen. Sie gibt Unterstützung, Anleitung und Begleitung bei der Bewältigung des Alltags und der momentanen persönlichen sowie emotionalen Situation.
Hierbei wird auch das soziale Umfeld miteinbezogen. Pflegekräfte sind die unmittelbaren Ansprechpartner und Bezugspersonen, sie sind rund um die Uhr präsent und diejenigen, die für eine gesundheitsfördernde Atmosphäre auf den Stationen sorgen.
Die Weiterbildung bietet einen Rahmen, innerhalb dessen man sich mit dem Wesentlichen - dem Menschen - beschäftigt und sein persönliches pflegerisches Handeln nach menschlichen Werten ausrichtet. Werteorientierte Pflege ist unter aktuellen Bedingungen im Gesundheitswesen nicht immer einfach. Personalknappheit und Zeitnot sind Begriffe, die allzeit präsent sind. Deshalb ist neben der Fachkompetenz vor allem eine respektvolle, beziehungsfördernde Haltung den Patient:innen gegenüber von Bedeutung. Denn eine Haltung ist nicht abhängig von Personalknappheit und Zeitnot, eine Haltung lebt man in jeder Begegnung mit Menschen.
Die Weiterbildungsmaßnahme soll die Pflegequalität in der Psychiatrie sichern und weiterentwickeln und somit zur Patientenzufriedenheit und Berufszufriedenheit der Pflegenden beitragen. Der erfolgreiche Abschluss der Weiterbildung ermöglicht den fachweitergebildeten Pflegekräften den Zugang zu bayerischen Hochschulen.
Am 22.09.2022 wurde der fünfzehnte Fachweiterbildungskurs am Bezirksklinikum Mainkofen verabschiedet.
16 Teilnehmer:innen haben nach diversen praktischen, schriftlichen und mündlichen Prüfungen ihre Zeugnisse erhalten.
Der Prüfungsvorsitzende Hans Peter Hartl, stellvertretender Pflegedirektor des Bezirksklinikums Mainkofen, beglückwünschte die Absolvent:innen zum erfolgreichen Abschluss. Als Mitarbeitende, die min. fünf Jahre Aus- und Weiterbildung durchlaufen haben und zudem eine mehrjährige Berufserfahrung in der Psychiatrie mitbringen, seien die weitergebildeten Pflegekräfte von großem Wert für Patient:innen, Angehörige und für den Arbeitgeber. Für Kollegen, Auszubildende und v.a. für neue Mitarbeiter werden Sie Vorbilder und Orientierungspunkt sein.
Anfang Oktober durften Bettina Kieslinger und Pamela Lippl bereits einen neuen Weiterbildungskurs mit insgesamt 20 Teilnehmenden begrüßen.
 
 
Carina Niedermeier
Medientechnik & Design - B.Eng.
Marketing und Kommunikation
Standorte Mainkofen – Passau – Grafenau - Pfarrkirchen
Mainkofen A3
94469 Deggendorf
Tel.: 09931 87 30 310
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www.mainkofen.de 
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