Talentschmiede im Bezirksklinikum Mainkofen

Teilnehmer des Traineeprogramms „Via Nova“ mit (vorne l.) Hans Peter Hartl, stellv. Pflegedirektor, Karolina Reichholf, Leiterin Institut für innerbetriebliche Fortbildung, Jürgen Frohnmaier (ganz r.), Bereichsleiter Pflegedienst BKH Passau, Josef Bauer (hinten 2. v. l.), Bereichsleiter Akutpsychiatrie II (Foto: Bezirkskrankenhaus Mainkofen)Teilnehmer des Traineeprogramms „Via Nova“ mit (vorne l.) Hans Peter Hartl, stellv. Pflegedirektor, Karolina Reichholf, Leiterin Institut für innerbetriebliche Fortbildung, Jürgen Frohnmaier (ganz r.), Bereichsleiter Pflegedienst BKH Passau, Josef Bauer (hinten 2. v. l.), Bereichsleiter Akutpsychiatrie II (Foto: Bezirkskrankenhaus Mainkofen)Um potentielle Führungskräfte zu gewinnen und in ihrer Persönlichkeit und Eignung zu stärken, initiierte die Pflegedirektion des Bezirksklinikum Mainkofen ein Traineeprogramm. Die Idee entsprang dem Thema der Diplomarbeit von Hans Peter Hartl, stellvertretender Pflegedirektor im Bezirksklinikum Mainkofen. Er beschäftigte sich mit der Motivation zukünftiger Mitarbeitenden der Generation Y bis Z, Führungsaufgaben und Verantwortung übernehmen zu wollen. Dabei kam er zu dem Ergebnis, dass diese Bereitschaft stetig abnehmen würde.
Damit diesem Trend vorgebeugt werde, entwickelte eine Gruppe von Bereichsleitungen ein theoretisches Konzept, das „Traineeprogramm-Via Nova“. „Führungskräfte-NACHWUCHS bekommt man nicht innerhalb von neun Monaten“, so der Leitsatz des Auftrages. Es galt, potentielle Führungskräfte zu finden, für diese Aufgabe zu interessieren und in ihrer Persönlichkeit zu festigen. Nach einer Auftaktveranstaltung im Jahr 2020 wurde das Programm Corona bedingt verzögert, konnte aber Ende 2021 erfolgreich fortgesetzt werden. Bei den monatlich stattfindenden Treffen machten sich neun engagierte und aufgeschlossene Pflegefachkräfte auf den Weg, um sich und ihre Talente besser kennen zu lernen. Die „Traineetage“ entwickelten die Pflegedienstleiter und führten sie auch selbst durch. Kreative und spielerische Inhalte sorgten für Spaß an der Aufgabe und vermittelte allen, dass „ernsthafte Arbeit“ auch mit einer kräftigen Prise Humor als Führungselement gewürzt sein darf. Inhaltlich setzten sich die Teilnehmenden mit Grundkenntnissen der Führung, Selbstorganisation, Kommunikation, Teamarbeit und dem Willen zu Kooperation, Selbsterfahrung und Reflexion auseinander. Eine vierwöchige Hospitation war auf Führungsebene einer anderen Station abzuleisten. Hier konnten die Trainees erfahrenen Stationsleitungen über die Schulter schauen und Praxiserfahrungen gewinnen. Highlight des Seminars, ein Exkursionstag auf dem Waldwipfelweg in St. Englmar, wurde als großer Spannungsbogen vorbereitet. Die geglückte Überraschung regte die Beteiligten an, in die Weite zu schauen, den klaren Ausblick zu genießen und eigene Wünsche und Ziele an Größe gewinnen zu lassen. Die Talentschmiede erweiterte bei jedem einzelnen Teilnehmenden sprichwörtlich den „Horizont“.
Bei der kürzlich stattgefundenen Abschlussveranstaltung ließen alle zusammen das vergangene Jahr noch einmal Revue passieren. Als Fazit kristallisierte sich heraus, das sich nicht nur die Teilnehmenden selbst, sondern auch das „Traineeprogramm“ weiterentwickelt hatte. Anfangs war primäres Ziel, künftige Führungskräfte zu finden. Im Verlauf entstand daraus ein Karriere- und Persönlichkeitsentwicklungs-Seminar, das verborgene Talente offenlegte, aber auch persönliche Grenzen aufzeigte.
Dass das Konzept tatsächlich „ein Weg“ und „kein Ziel“ ist, zeigte sich bei den unterschiedlichen Richtungen, wohin sich die Beteiligten in Zukunft bewegen, um den eigenen Berufsweg sinnstiftend zu gestalten.
Eigene Fähigkeiten erkannt zu haben, veranlasste zwei Teilnehmende, sich für die Fachweiterbildung psychiatrische Pflege anzumelden. Drei engagierte Pflegefachkräfte sehen sich künftig in einer Leitungsfunktion, zwei möchten vorerst aktiv in der Pflegepraxis weitere Ziele verfolgen.
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