SPD Landtagsfraktion zieht drei Jahre nach dem Volksbegehren „Rettet die Bienen“ ein durchwachsenes Resümee

v.l.: Stefan Amann (Stadtrat Bogen), Margit Wild (MdL), Fritz Schildbach (Vorsitzender des Imkerverbands Straubing-Bogen), Ruth Müller (MdL, imkereipolitische Sprecherin der SPD Landtagsfraktion), Stefan Spiegl (Präsident Landesverband Bayerischer Imker), Marvin Kliem (stellvertretender Bezirksvorsitzender der SPD Niederbayern), Dr. Stefan Berg (Leiter des Instituts für Bienenkunde und Imkerei), Fabian Gruber (stellvertretender Bezirksvorsitzender SPD Rottal-Inn) (Foto: Sigrid Altweck)v.l.: Stefan Amann (Stadtrat Bogen), Margit Wild (MdL), Fritz Schildbach (Vorsitzender des Imkerverbands Straubing-Bogen), Ruth Müller (MdL, imkereipolitische Sprecherin der SPD Landtagsfraktion), Stefan Spiegl (Präsident Landesverband Bayerischer Imker), Marvin Kliem (stellvertretender Bezirksvorsitzender der SPD Niederbayern), Dr. Stefan Berg (Leiter des Instituts für Bienenkunde und Imkerei), Fabian Gruber (stellvertretender Bezirksvorsitzender SPD Rottal-Inn) (Foto: Sigrid Altweck)
Ein gut gefüllter Saal, viele interessierte Besucher und ein qualitativ hochwertiges Abendprogramm – Traumbedingungen beim Imkerempfang der SPD Landtagsfraktion am vergangenen Freitag im Kulturforum Oberalteich.
Ruth Müller, Landtagsabgeordnete, stellvertretende Fraktionsvorsitzende und imkereipolitische Sprecherin hatte alle bieneninteressierten Niederbayern ins Kulturforum nach Oberalteich im Landkreis Straubing-Bogen eingeladen, um ein Fazit zu ziehen, wo Bayern drei Jahre nach dem Volksbegehren „Rettet die Bienen“ steht. Im Fokus stand dabei, in welchen Bereichen bereits gute Erfolge erzielt worden sind und wo versäumt worden ist, von der Theorie in die Praxis zu gehen. Im Dialog mit ihrer Landtagskollegin aus Regensburg, Margit Wild, nahm Müller den Status Quo in Sachen bayerischer Artenschutz unter die Lupe.
Müller kritisierte besonders das langsame Tempo bei der Umsetzung der beschlossenen Maßnahmen, die zu wenigen Biodiversitätsberater in Bayern sowie die Abwälzung der Verantwortung bei der Umsetzung der sogenannten Bienen-Highways, also der versprochenen Blühstreifen entlang der bayerischen Autobahnen, auf die Kommunen. Was die Abgeordnete besonders deutlich betonte, war die nach wie vor niedrige Quote beim Ökolandbau in Bayern: „2019 war ich noch recht zuversichtlich, dass wir die angepeilte Quote von 30 Prozent schaffen können, aber dem Agrarbericht 2022 mussten wir entnehmen, dass die Quote erst bei 13 Prozent liegt. Und um die restlichen 17 Prozentpunkte zu schaffen, wird die Zeit schon recht knapp werden“, so Müller. Sie forderte daher, dass der Staat mit guten Beispielen vorangeht und Richtlinien einführt, die die Verwendung von Bio-Lebensmitteln in staatlichen Kantinen, Kitas oder auch Seniorenheimen festlegt. Der Abend wurde begleitet von einem Grußwort der Bogener Bürgermeisterin, Andrea Probst, die sich dafür bedankte, dass das wichtige Thema der Artenvielfalt an diesem Abend im Mittelpunkt stehe. Die Stadt Bogen hat sich mit einem 2019 eröffneten Bienenlehrpfad dafür engagiert, dass das seit dem Volksbegehren stark gewachsene Interesse in der Bevölkerung konkrete und praxisnahe Umsetzung finden kann. Stefan Spiegl, der Präsident des Landesverbands bayerischer Imker nutzte seinen Redebeitrag dafür sich für das gestiegen Interesse der Menschen für die Imkerei zu bedanken und stellte einige kommende Projekte des Landesverbands vor, wie etwa eine geplante Veranstaltungsreihe zum Thema Blühflächen. Der Hauptreferent des Abends, Dr. Stefan Berg, Leiter des Instituts für Bienenkunde und Imkerei, war aus Veitshöchheim angereist und präsentierte dem Publikum aktuelle Ergebnisse zum Trachtverlauf 2022 sowie erste wissenschaftliche Erkenntnisse zum sogenannten Flügeldeformationsvirus sowie zur Varroa-App mit deren Hilfe das Auszählen der Varroa-Milben im Bienenstock per Smartphone erledigt werden kann. Außerdem verwies der Experte auf die über 60 Lehrfilme für Nachwuchsimker, die seit Beginn der Pandemie auf der Plattform Youtube veröffentlicht worden sind. „Auch wir haben die digitalen Möglichkeiten genutzt, um für die Imkerinnen und Imker Fortbildungen anzubieten“, so Dr. Berg. Die Veranstaltung endete mit einen gemütlichen Beisammensein und der übereinstimmenden Meinung, dass es vom Erhalt der Artenvielfalt bis hin zum richtigen Umgang mit dem Klimawandel noch viele Aufgaben zu bewältigen gibt, damit die Bienen weiterhin ihre unentbehrliche Arbeit für unser Ökosystem verrichten können: „Ihnen als Imker steht für die Pflege der Bienenvölker unser großer Dank zu. Deshalb ist es mir ein Herzensanliegen, dass ich Ihnen mit der Organisation dieser Veranstaltung die Aufmerksamkeit zukommen lasse, die sie in jeder Hinsicht verdienen“, schloss Müller den Imkerempfang mit einem herzlichen Vergelt´s Gott an die niederbayerische Imkergemeinschaft.
 
 
Sigrid Altweck
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Bürgerbüro Ruth Müller, MdL
Nikolastraße 49
84034 Landshut
Telefon: +49 (0)871 95358 300
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