Podiumsdiskussion zu Energie- und Wirtschaftspolitik im Saal der VHS zum Auftakt

Die Ausstellung "Passt scho" soll die Lebensverhältnisse und Situation der Bewohner in Bayern verdeutlichen (Foto: Josef Aigner)Die Ausstellung "Passt scho" soll die Lebensverhältnisse und Situation der Bewohner in Bayern verdeutlichen (Foto: Josef Aigner)
Auf der Grünanlage im Durchgang vom Färberanger zur Innenstadt ist die Fotokunst-Ausstellung „Passt scho“ der Friedrich-Ebert-Stiftung zu sehen. Zwei der sieben Fotografinnen waren am Freitagabend bei der Ausstellungseröffnung zu Gast und erläuterten, wie die Konzeption der Ausstellung zustande kam: „Das Thema bezahlbarer Wohnraum ist nicht nur in München wichtig, sondern auch im ländlichen Raum“, so Magdalena Jooss. Sie hat mit ihrer Kamera eingefangen, wie Wohnungssuchende auf Luxussegmente stoßen, die „Potential und Einzigartigkeit“ versprechen, aber doch nur aus demselben Beton gegossen sind, wie andere Rohbauten auch. In der Podiumsdiskussion, die von Franziska Baumann moderiert wurde, diskutierten die Landtagsabgeordnete Ruth Müller, auf deren Initiative die Ausstellung in den Landkreis Landshut geholt wurde, der Jugendbeauftragte der Stadt Vilsbiburg, Pascal Padua und in Vertretung für die erkrankte Bürgermeisterin Sibylle Entwistle, ihr Stellvertreter Rudolf Lehner. Grundlage der Ausstellung war eine Umfrage aus dem Jahr 2020: Man wollte wissen, ob Wirklichkeit und Wahrnehmung bei der bayerischen Lebensqualität auseinander klaffen und hat Menschen in Bayern gefragt, wie sie diese bewerten. Die Befragung ergab, dass die Lebensqualität in Bayern in den meisten Fällen für gut befunden wurde und man gerne hier lebt. Die Menschen fühlen sich sicher, schätzen die bayerische Natur mit ihren Bergen und Seen und sind stolz auf den wirtschaftlichen Wohlstand und ihre Heimat. Unterm Strich: „Passt scho!“
„Das bayerische „Passt scho“ könne man auch übersetzen mit: „Ja, es ist in Ordnung, aber…“ machte Ruth Müller, MdL deutlich. Und das „aber“ bedeute eben auch ein Ungleichgewicht der Lebensverhältnisse in Bayern bei Wirtschaftskraft, der Anbindung an den ÖPNV, den Einkommens- und Lebensverhältnissen, den Mietpreisen oder den Bildungschancen.
„Vilsbiburg bietet viele Chancen, die in Zukunft auch ausgebaut werden müssen“, machte stellvertretender Bürgermeister Rudolf Lehner deutlich. Wie dies vor dem Hintergrund der unsicheren Energieversorgung geschehen könne, darüber waren sich die Diskussionsteilnehmer uneinig. Während Lehner für eine längere Übergangszeit bei den Kernkraftwerken plädierte, erwartete die Landtagsabgeordnete Ruth Müller von der Staatsregierung endlich eine zügige Energiewende, die die 10-h-Regelung endlich abschafft und auf den Ausbau der erneuerbaren Energien setzt. „Bürgerbeteiligung ist beim Ausbau von Wind-, Wasser- und Sonnenenergie das Gebot der Stunde“, so Müller. Denn damit mache man sich nicht nur von den fossilen Brennstoffen unabhängig, sondern sorge auch dafür, dass die Menschen vor Ort davon partizipieren und nicht die großen Konzerne die Gewinne einschieben.
Aus Sicht der jungen Generation sei es dringend notwendig, beste Bildungsangebote vor Ort zu haben. Denn eine gute Bildung und Ausbildung schafft die Grundlagen für ein selbstbestimmtes und erfolgreiches Leben, betonte Pascal Padua. Dazu gehöre auch Demokratieerziehung und politische Bildung, die auch in der Verantwortung der Kommune läge, wie beispielsweise mit der Gründung von Jugendparlamenten. Unter der Moderation von Franziska Baumann nutzten die Gäste der Vernissage die Möglichkeit, mitzudiskutieren.
Die Fotoausstellung “Passt scho“, die Bayern zugewandt aber ebenso kritisch beäugt, widmet sich den Zukunftsthemen bezahlbarer Wohnraum, Arbeit, Gesundheitsversorgung, Tourismus und Naturschutz und stellt dabei die Herausforderungen für die Gesellschaft und Politik heraus, die angegangen werden müssen, damit die Menschen auch zukünftig stolz auf ihre bayerische Heimat sein können. Sie ist noch bis zum 29. April zu sehen und aufgrund des corona-freundlichen Freiluft-Konzepts jederzeit zugänglich.
 
 
Tonia Anders
Referentin im Abgeordnetenbüro Ruth Müller, MdL
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