Frauenpolitische Sprecherin Müller: Leistung von Frauen muss sich endlich auch auf dem Lohnzettel wiederfinden.

SPD-Landtagsabgeordnete Ruth Müller (Foto: privat)SPD-Landtagsabgeordnete Ruth Müller (Foto: privat)In Bayern ist der Unterschied zwischen Frauen- und Männerlöhnen weiterhin überdurchschnittlich. Das hat eine Anfrage der frauenpolitischen Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Ruth Müller anlässlich des heutigen (08.03.) "Equal Pay Day" ergeben. Mit 22 Prozent für das Jahr 2020 liegt die sogenannte unbereinigte Gender Pay Gap vier Prozent über dem Bundesdurchschnitt. Die bereinigte Lohnlücke war im Jahr 2018 in Bayern sogar am höchsten. Hier verdienten Frauen trotz gleichwertiger Arbeit und ähnlicher Erwerbsbiografie im Schnitt 7,1 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen.

„Die Bilanz ist traurig: Frauen verdienen nicht nur bei gleicher Arbeit und Qualifikation weniger als Männer, sondern sie werden auch sonst im Erwerbsleben weiterhin strukturell benachteiligt. Frauen leisten in systemrelevanten Jobs Unglaubliches für unsere Gesellschaft und übernehmen den Großteil an unentgeltlicher Care-Arbeit und Kindererziehung. Doch all das schlägt sich nicht in der Lohnabrechnung und später auch nicht in der Rente wieder. Mit der Grundrente haben wir als SPD auf Bundesebene schon ein wichtiges Signal für die Lebensleistung von Frauen gesetzt und die Erhöhung des Mindestlohns wird gerade Frauen zugutekommen. Doch um echte Gleichberechtigung zu erreichen, müssen wir noch viel früher ansetzen“, so Müller.

Die SPD-Fraktion fordert daher bereits seit Jahren ein Tariftreue- und Vergabegesetz, um das Lohnniveau in Bayern anzuheben, einen Ausbau der Kinderbetreuung, um eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen sowie Anreize für Männer, um öfter in Elternzeit zu gehen.

Denn ein Grund für die hohe unbereinigte Gender Pay Gap ist die häufige Beschäftigung von Frauen in Teilzeit, da sie weiterhin den Großteil an Care-Arbeit und Kinderbetreuung übernehmen. Die Zahl der Teilzeitbeschäftigungen unter Frauen in Bayern ist zwischen 2018 und 2021 sogar gestiegen, wie eine weitere Anfrage Müllers zeigt.

Eine weitere Ursache für die hohe Lohndifferenz liegt darin, dass Frauen häufiger im Sozial- und Gesundheitswesen und Dienstleistungsberufen arbeiten. Diese Branchen seien zwar systemrelevant, wie nicht zuletzt die Pandemie gezeigt hat, gleichzeitig aber unterbezahlt, beklagt Müller und fordert gerade für Pflegeberufe eine höhere Tarifbindung in Bayern.

Der Equal Pay Day wird jedes Jahr neu festgelegt. Es ist das Datum, bis zu dem Frauen statistisch umsonst arbeiten.

 

 

Katharina Theobaldy
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