Landesverein für Heimatpflege verabschiedet Franz Schötz in den Ruhestand

Franz Schötz war 36 Jahre lang Volksmusikberater und -pfleger für Niederbayern und die Oberpfalz. (Foto Stephan Rumpf)Franz Schötz war 36 Jahre lang Volksmusikberater und -pfleger für Niederbayern und die Oberpfalz. (Foto Stephan Rumpf)Beim Bayerischen Landesverein für Heimatpflege endet eine Ära. Franz Schötz verabschiedet sich in den Ruhestand. Als Volksmusikberater und Volksmusikpfleger prägte er mit seinem Wissen und mit seiner Musikalität die bayerische Volksmusik 36 Jahre lang. Die meiste Zeit wirkte er in Niederbayern und der Oberpfalz.

Seine Verdienste sind zahlreich. „Franz Schötz hat maßgeblich zur Wiederbelebung der bayerischen Blasmusik beigetragen. Er hat das große Volksmusik-Festival Drumherum mitinitiiert. Aus seinen legendären Seminaren gingen Gruppen wie der Niederbayerische Musikantenstammtisch und die Kapelle Kaiserschmarrn hervor“, sagt Dr. Elmar Walter, der Leiter der Abteilung Volksmusik beim Landesverein. Schötz hatte seit 1985 für die bayerische Heimatpflege-Institution gearbeitet. Zuletzt leitete Schötz die Volksmusikstelle in Mitterfels bei Straubing.

Franz Schötz bei einem Niederbayerischen Herbstseminar in Windberg im Oktober 2021 „in Aktion“. (Foto: Norbert Neuhofer)Franz Schötz bei einem Niederbayerischen Herbstseminar in Windberg im Oktober 2021 „in Aktion“. (Foto: Norbert Neuhofer)

„Ich habe meinen Beruf nicht als Arbeit empfunden, es war mehr eine praktizierte Leidenschaft“, sagt Franz Schötz selbst. Es sei ihm ein Anliegen gewesen deutlich zu machen, wie sich mit sehr einfachen musikalischen Mitteln ein schöner Zusammenklang herstellen lässt. „Man muss den Leuten nur kleine Kunstgriffe zeigen. Dann können sie das, was ihnen die musikalische Tradition überliefert hat, selbst ausgestalten.“ Schötz betrieb musikethnologische Feldforschung. Die Lieder, die er dabei entdeckte, brachte er bei seinen Offenen Singen unter die Leute.

Franz Schötz bei einem Niederbayerischen Herbstseminar in Freyung im Oktober 2021 mit Ehefrau Karin. (Foto: Norbert Neuhofer)Franz Schötz bei einem Niederbayerischen Herbstseminar in Freyung im Oktober 2021 mit Ehefrau Karin. (Foto: Norbert Neuhofer)

Das Kollegium im Landesverein verabschiedete Schötz mit Liedern, die er selbst entdeckt und verbreitet hatte. „Wir lassen ihn sehr schweren Herzens Rentner werden“, sagt Geschäftsführer Dr. Rudolf Neumaier. Er zähle aber auf Schötz weiterhin als Gastreferent bei Veranstaltungen des Landesvereins. „Es ist erstaunlich, wie ein so unaufgeregter Mensch so viel Leidenschaft vermitteln kann.“

Einige von Franz Schötz´ Vorträgen sind im Internet zu sehen. Unter www.youtube.com/watch?v=3syv6QiSSOQ zum Beispiel referiert er über bairische Arien. Hier greift er am Ende selbst zu seiner Basstrompete und singt.

 

 

Hintergrund

Der Bayerische Landesverein für Heimatpflege e.V. kümmert sich seit seiner Gründung im Jahr 1902 um Heimat-, Denkmal- und Baupflege, Volksmusik, Bräuche, Trachten und Mundart in Bayern.

Er unterhält in Bayern fünf Beratungs- und Forschungsstellen mit der Aufgabe, überliefertes musikalisches Liedgut zu sammeln und für die Gegenwart nutzbar zu machen. Die Stellen unterbreiten ein Bildungsangebot, das beim Offenen Singen, Wirtshaussingen, bei Fortbildungstagen und vielen weiteren Veranstaltungen Menschen aller Altersstufen zusammenbringt und sie ermutigt, sich musikalisch auszudrücken und dadurch Lebensfreude zu erfahren.

 

Dr. Daniela Sandner
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Bayerischer Landesverein für Heimatpflege e. V.
Ludwigstraße 23, Rgb.
80539 München
Tel. 089 286629-24
www.heimat-bayern.de
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