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Bezirk Niederbayern und Landkreis Landshut bitten die Bevölkerung um aktive Beteiligung

Bitten um tatkräftige Unterstützung der Bevölkerung beim Projekt zum Erhalt von Streuobstsorten: (v. r.) Hans Göding, Leiter des Lehr- und Beispielsbetriebs für Obstbau Deutenkofen, Martin Scholz, Verwaltungsleiter des Agrarbildungszentrums Landshut-Schönbrunn, Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich, Rudolf Lehner, stellvertretender Landrat des Landkreises Landshut, Armin Müller, Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege, und Jürgen Pompe vom Arbeitskreis Pomologie.  (Foto: Bezirk Niederbayern, Bäter)Bitten um tatkräftige Unterstützung der Bevölkerung beim Projekt zum Erhalt von Streuobstsorten: (v. r.) Hans Göding, Leiter des Lehr- und Beispielsbetriebs für Obstbau Deutenkofen, Martin Scholz, Verwaltungsleiter des Agrarbildungszentrums Landshut-Schönbrunn, Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich, Rudolf Lehner, stellvertretender Landrat des Landkreises Landshut, Armin Müller, Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege, und Jürgen Pompe vom Arbeitskreis Pomologie. (Foto: Bezirk Niederbayern, Bäter)
Um alte Obstsorten zu erhalten, startete die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in Veitshöchheim das Projekt Sortenerhaltung „Streuobst Bayern 2021“. Dazu wurden zunächst zwei Modellregionen in Bayern ausgewählt: Landshut und Kitzingen (Unterfranken). Um das Projekt in die Tat umzusetzen, kooperieren nun der Bezirk Niederbayern und der Landkreis Landshut. Aus diesem Grund trafen sich Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich und Rudolf Lehner, stellvertretender Landrat des Landkreises Landshut, am Lehr- und Beispielsbetrieb am Lehr- und Beispielsbetrieb für Obstbau Deutenkofen. Vor Ort dabei waren Armin Müller, Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege, Jürgen Pompe, Mitglied des Arbeitskreises Pomologie, und Hans Göding, Leiter des Lehr- und Beispielsbetriebs für Obstbau Deutenkofen.
Ziel des Projekts ist der Erhalt alter Streuobstsorten, insbesondere von Äpfeln und Birnen, ferner Quitten. Das Problem: Alte Sorten und das Wissen um ihre Eigenschaften gehen mehr und mehr verloren, weil sich der Erhalt von Streuobstwiesen für ihre Besitzer oftmals nicht mehr auszahlt. So gingen in den vergangenen hundert Jahren durch die Rationalisierung in der Landwirtschaft, den wachsenden Anteil von Monokulturen und das steigende Angebot von preisgünstigem Importobst bereits ein großer Teil der einst sehr großen Sortenvielfalt unwiederbringlich verloren. Dies gelte es aufzuhalten, so Hans Göding. „Denn fast vergessene Obstsorten bieten ein großes Potential bezüglich ihrer Widerstandsfähigkeit gegenüber Extremwettern und Schädlingen, die in den letzten Jahren erstmals beziehungsweise verstärkt aufgetreten sind.“
„Das Interesse an Streuobstwiesen und das Wissen über Obstsorten hat im Vergleich zu früher stark nachgelassen“, sagte Kreisfachberater Armin Müller. In der Fachwelt der Obstkenner gäbe es zudem einen Trend zur Überalterung und auch der Arbeitskreis Pomologie habe Nachwuchssorgen, so Jürgen Pompe. Aus diesem Grund sei es nötig, nicht nur Pomologen, also geschulte Obstsortenkenner, in die Maßnahmen zum Sortenerhalt einzubeziehen, sondern auch interessierte Laien wie etwa Besitzer von alten Obstbäumen und Streuobstwiesen, so Göding. „Wir möchten die Menschen bitten, Früchte von alten Bäumen im Hausgarten oder auf der Streuobstwiese an bestimmten Sammelorten abzugeben“, erklärte Göding. „Die Sorten werden anschließend bestimmt und anhand der Erkenntnisse können wir die Bestände kartieren. So kann genau geplant werden, was zum Erhalt von seltenen Sorten zu tun ist. Die Chancen stehen durchaus gut, dass wir sogar die ein oder andere fast ausgestorbene Streuobstsorte retten können.“
Dazu Bezirkstagspräsident Dr. Heinrich: „Ich bin davon überzeugt, dass der Erhalt der Sortenvielfalt mittel- bis langfristig eine sehr große Rolle für die Landwirtschaft im Allgemeinen und den Obstbau im Besonderen spielen wird. Wichtig ist dies auch für die niederbayerische Lebensqualität und regionale Genusskultur.“ So leiste der Bezirk Niederbayern sehr gerne einen Beitrag, um das Projekt zum Erhalt von Streuobstsorten voranzutreiben.
Aufruf an Besitzer von alten Obstbäumen und Streuobstwiesen
Um das Projekt zur Kartierung bzw. zum Sortenerhalt zu realisieren, wird die Bevölkerung um Beteiligung gebeten. Wer etwas beitragen kann, also beispielsweise einen alten Obstbaum besitzt, füllt einen Meldebogen aus (Download-Link unter www.obstbau-deutenkofen.de/der-betrieb/aktuelles) und gibt je Baum fünf bis sechs typische und unbeschadete Früchte samt Stiel bei einer der genannten Sammelstelle ab. An dem Projekt beteiligen sich folgende Betriebe als Sammelstellen:

Lehr- und Beispielsbetrieb für Obstbau Deutenkofen
Blumberger Str. 1,
84166 Adlkofen,
Tel. 08707-205,
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!,
Öffnungszeiten unter www.obstbau-deutenkofen.de ;
Genussbrennerei Birnkammer,
Vilsbiburger Str. 22,
84175 Lichtenhaag,
Terminvereinbarung Tel. 0173 8331014;
Obstkelterei Gärttner,
Moosstr. 27,
84032 Altdorf,
Mo. – Do. 8 – 12 Uhr, 14 – 17 Uhr;
Susannes Lohnmosterei,
Einkreut 32,
84061 Ergoldsbach,
Terminvereinbarung Tel. 08773 678
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