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SPD-Landtagsabgeordnete im Gespräch mit der Landshuter AWO

v.l.: Ruth Müller, MdL, Georg Thurner (Vorstandsvorsitzender AWO Landshut), Stefanie Martin (Geschäftsführerin AWO Landshut) (Foto: Justin Imery)v.l.: Ruth Müller, MdL, Georg Thurner (Vorstandsvorsitzender AWO Landshut), Stefanie Martin (Geschäftsführerin AWO Landshut) (Foto: Justin Imery)
Jedes Jahr besucht die frauenpolitische Sprecherin der BayernSPD-Landtagsfraktion Ruth Müller, MdL im Rahmen ihrer Sommertour Frauenhäuser und Notrufe in ganz Bayern, um sich ein Bild von der aktuellen Situation zu machen. Ihr ist es wichtig, das Gespräch mit den Experten vor Ort zu führen, denn diese wüssten, worauf es im Alltag ankommt, wenn Frauen und Kinder von häuslicher Gewalt betroffen sind. Deshalb war Müller auch zur AWO Landshut gekommen, da diese zusammen mit der Caritas seit über 25 Jahren das Landshuter Frauenhaus betreibt. Im Zentrum des Gesprächs mit AWO-Vorstand Georg Thurner und Geschäftsführerin Stefanie Martin standen die Erfahrungen aus der Zeit der Corona-Pandemie. Sie berichteten von ihren Mühen, an betroffene Frauen in dieser Zeit heranzukommen. So gingen im Zuge des ersten Lockdowns unerwarteter weise weniger Anfragen ein. Dies lag aber nicht daran, dass in dieser Zeit weniger Gewalt an Frauen verübt wurde. Vielmehr sei dies die Folge davon, dass die Frauen selbst weniger Freiräume gehabt hätten, aber auch ihre Nachbarinnen und Freundinnen weniger mitbekamen und Fälle meldeten.
Mit den ersten Lockerungen nach dem Lockdown war dann auch ein entsprechend umgekehrter Trend zu verzeichnen und die Fallzahlen stiegen wieder an. „Eine gute Ergänzung ist hier die second-stage-Einrichtung“, machte Stefanie Martin deutlich. „Im Bayerischen Landtag haben wir lange dafür gekämpft, dass es weiterführende Angebote für Frauen gibt“, berichtete Ruth Müller, MdL. Deshalb sei man froh gewesen, dass sich auch Landshut am Modellprojekt des Bayerischen Sozialministeriums beteiligen konnte. Denn durch einen Umzug ins Second Stage können Akutplätze im Frauenhaus schneller nachbelegt werden. Und den betroffenen Frauen und Kindern steht die psychosoziale Beratung weiterhin zur Verfügung. Hinsichtlich der Finanzierung hatte Stefanie Martin noch eine Bitte für die Abgeordnete parat: Die Abschaffung der 10 % Eigenmittel, die bei jeder staatlichen Förderung erbracht werden müssen. Diese stelle sie immer wieder vor eine große Herausforderung.
„Corona hat wie ein Brennglas auf die sozialen Ungleichheiten in unserer Gesellschaft gewirkt“, gab AWO-Vorstand Georg Thurner zu bedenken. Es sei vor allem besorgniserregend, Gewalt in den Familien oft von Generation zu Generation weitergegeben werde, was sich im Zuge der Corona-Pandemie und den damit einhergehenden Einschränkungen noch verstärkt habe. "Gerade deswegen ist die Arbeit der Frauenhäuser so wichtig, denn sie geben nicht nur den Frauen sondern auch den Kindern einen Schutzraum vor Gewalt", betonte Bundestagskandidat Vincent Hogenkamp. „Im AWO-Frauenhaus wird eine hervorragende Arbeit geleistet“, machte Ruth Müller MdL deutlich. Sie dankte hierbei auch den Ehrenamtlichen, die beispielsweise den Frauennotruf unterstützen und damit die Erreichbarkeit rund um die Uhr gewährleisten.
Sigrid Altweck
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Bürgerbüro Ruth Müller, MdL
Nikolastraße 49
84034 Landshut
Telefon: +49 (0)871 95358 300