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SPD-Politiker im Gespräch mit der Kaminkehrer-Innung Niederbayern

Im Gespräch mit der Kaminkehrerinnung in Rimbach waren v.l.: SPD-Bundestagskandidat für den Wahlkreis Landshut/Landkreis Kelheim: Vincent Hogenkamp, SPD-Bundestagskandidat für den Wahlkreis Dingolfing/Landau:  Severin Eder, SPD-Landtagsageordnete  Ruth Müller mit Holger Frischhut, Innungsobermeister der Niederbayerischen Kaminkehrerinnung (Foto: Justin Imeri)Im Gespräch mit der Kaminkehrerinnung in Rimbach waren v.l.: SPD-Bundestagskandidat für den Wahlkreis Landshut/Landkreis Kelheim: Vincent Hogenkamp, SPD-Bundestagskandidat für den Wahlkreis Dingolfing/Landau: Severin Eder, SPD-Landtagsageordnete Ruth Müller mit Holger Frischhut, Innungsobermeister der Niederbayerischen Kaminkehrerinnung (Foto: Justin Imeri)

Nur wenige Handwerksberufe sind so positiv behaftet wie der des Schornsteinfegers. Wer ihm begegnet, hat das Glück auf seiner Seite, so sagt es eine jahrhundertealte Tradition. Doch vor dem Glückbringen steht eine dreijährige Ausbildung, die weit über das Schornstein-fegen hinausgeht. Darüber und über die Anforderungen an ein modernes Berufsbild sprachen der niederbayerische Innungsobermeister Holger Frischhut und Bezirksschornsteinfeger Siegfried Blöchinger mit einer Delegation der niederbayerischen SPD. Der Innungsverband hatte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD im Bayerischen Landtag zusammen mit den beiden Bundestagskandidaten Severin Eder (Dingolfing-Rottal-Inn) und Vincent Hogenkamp (Landshut-Kelheim) nach Rimbach eingeladen, um über politische Herausforderungen und Rahmenbedingungen im Hinblick auf die Aus- und Weiterbildung aber auch zur Energiewende zu sprechen. Dass Handwerk goldenen Boden hat, wird auch von vielen Eltern wieder geschätzt, berichtete Frischhut. „Mit einer fundierten Ausbildung kann man heute bei entsprechendem Einsatz genauso gutes Geld verdienen wie mit einem Studium“ so Holger Frischhut. Denn Fachkräfte werden dringend gesucht, so auch im Kaminkehrerhandwerk.

In Rimbach findet man für die Aus- und Weiterbildung optimale Voraussetzungen durch das Bildungszentrum, welches jährlich bis zu 1.000 fortbildungswillige Kaminkehrer besuchen. Um für junge Berufsanfänger attraktiv zu sein, habe man sich als Kaminkehrerinnung schon lange gut aufgestellt: So wird die Ausbildung durch die Bundesausbildungskasse, in die jeder innungszugehörige Betrieb einzahlt, bezuschusst. Darüber hinaus habe Niederbayern noch eine eigene Ausbildungskasse gegründet, aus der von der Erstausstattung bis zu den Fahrtkosten alles erstattet würde, um die Betriebe und vor allem auch die derzeit 55 Auszubildenden in Niederbayern zu entlasten.

Das Aufgabenspektrum des Kaminkehrers wird dabei zunehmend vielfältiger und anspruchsvoller, machte Holger Frischhut an einigen Beispielen deutlich: Alleine in Bayern sind im letzten Jahr 30.000 Pelletsheizungen neu eingebaut worden. Oftmals seien alte Ölheizungen ausgewechselt worden. Die Kaminkehrer könnten hier schon im Vorfeld beratend tätig werden, brach Frischhut eine Lanze für seine Zunft. „Denn wir sind jedes Jahr in jedem Haus und kennen die Situation und die Lebensumstände vor Ort“. Denn am Ende müsse die Wärmeversorgung auch praktikabel sein. „Wir verstehen uns als wichtige Akteure bei der Energiewende“, machte Frischhut deutlich. „Das größte Einsparpotential steckt in der energetischen Sanierung alter Heizungsanlagen, aber dafür müsse man Hauseigentümer und Mieter gewinnen“, so Müller. Denn der Anspruch der Sozialdemokraten sei es auch, dass der Klimaschutz sozial gestaltet werden muss, damit Energie auch für Haushalte mit niedrigen Einkommen bezahlbar bleibt. Im Hinblick auf den Gesundheitsschutz war es der SPD-Landtagsabgeordneten Ruth Müller auch wichtig, auf die Angebote der Kaminkehrer bei der Radon-Messung hinzuweisen: „Gerade in Niederbayern gibt es gefährliche Konzentrationen in den Böden, die eine Gesundheitsgefahr darstellen, wenn sie in Büros oder Wohnungen gelangen“, so Müller. Deshalb müsse der Strahlenschutz beachtet werden. In Niederbayern haben zwei Kaminkehrer die Zulassung für Radon-Messungen erworben, um beispielsweise bei Neubauten vorsorglich tätig werden zu können, informierte Holger Frischhut die SPD-Politiker.

„Am Beispiel der Kaminkehrer-Ausbildung zeigt sich auch wieder der Wert unseres dualen Systems bei dem sich überbetriebliche Lehreinheiten die Praxis in den Betrieben und vor Ort ideal ergänzen“, stellte Bundestagskandidat Vincent Hogenkamp fest. Abschließend hielt Severin Eder, Vorsitzender der SPD Rottal-Inn/Dingolfing-Landau, fest, dass die Kaminkehrer bei der Energiewende ein wichtiger Baustein sind und viel mehr bei diesem Thema eingebunden werden müssen. Der Obermeister der niederbayerischen Kaminkehrer-Innung wünschte den SPD-Politikern am Ende des interessanten Gesprächs dann auch standesgemäß "Glück in allen Lebenslagen“.