MdL Ruth Müller im Gespräch mit Haupt- und Ehrenamtlichen der Malteser Niederaichbach

v.l.: Dominik Reichmann, Leiter Rettungsdienst Gregor Schaaf-Schuchardt, Diözesangeschäftsführer Regensburg Rainer Zollitsch, Referent Notfallvorsorge Diözese Regensburg MdL Ruth Müller Ingrid Zollitsch, stellv. Diözesanoberin Diözese Regensburg Herbert Wenk, Ortsbeauftragter Malteser Niederaichbach (Foto: Malteser Hilfsdienst)v.l.: Dominik Reichmann, Leiter Rettungsdienst Gregor Schaaf-Schuchardt, Diözesangeschäftsführer Regensburg Rainer Zollitsch, Referent Notfallvorsorge Diözese Regensburg MdL Ruth Müller Ingrid Zollitsch, stellv. Diözesanoberin Diözese Regensburg Herbert Wenk, Ortsbeauftragter Malteser Niederaichbach (Foto: Malteser Hilfsdienst)
Niederaichbach: „Seit dem Mauerfall vor über 30 Jahren ist der Katastrophenfall schleichend aus den Köpfen der Menschen verschwunden“, stellte der Geschäftsführer der Malteser in der Diözese Regensburg, Gregor Schaaf-Schuchardt beim Besuch der stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der BayernSPD-Landtagsfraktion Ruth Müller, MdL in Niederaichbach fest. Das sei natürlich auf der einen Seite positiv, weil es für ein großes Sicherheitsgefühl der Menschen spreche. Aber auf der anderen Seite hätten manche Ereignisse in den letzten Jahren gezeigt, wie wichtig es sei, auch auf Katastrophen, egal ob in der Natur oder technischer Art, vorbereitet zu sein, merkte der Geschäftsführer des Malteser-Hilfsdienstes Niederaichbach, Rainer Zollitsch an.

Am Beispiel der Einsätze der Malteser bei Hochwasserkatastrophen führte Zollitsch an, in welcher Häufigkeit diese mittlerweile auftreten: 1999 das Pfingsthochwasser in Kelheim, 2003 das Elbe-Hochwasser, 2013 die gefluteten Dörfer in Deggendorf, 2016 die Sturzflut in Simbach und nun 2021 die Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. „Wir waren immer vor Ort, um zu helfen und haben auch die Defizite in der Ausrüstung und Ausstattung gesehen“, berichtete der Leiter des Katastrophenschutzes, Julian Meilke. Er war einige Tage in Ahrweiler im ehrenamtlichen Einsatz und konnte dazu beitragen, eine ärztliche Versorgung aufzubauen. „Leider sind wir hier auch bürokratischen Hürden begegnet, wie beispielsweise der Anforderung, dass nur ein Arzt mit Kassenzulassung am Ende auch abrechnen darf“, so Meilke. Eine weitere Herausforderung ist es, in einem Katastrophengebiet die Essensversorgung sicherzustellen. „Feldküchen sind kaum mehr angeschafft worden, weil man dachte, dass man Essen überall besorgen kann“, nannte Zollitsch eine von vielen Fehleinschätzungen.
In Westdeutschland haben wir nun gesehen, welch große Herausforderung es ist, dreimal am Tag bis zu 1.500 Essen zuzubereiten und auszugeben. „Wir können das“, sagte er nicht ohne Stolz. Aber mahnte gleichzeitig an, künftig auf eine neue Technik zu setzen, indem beispielsweise LKW-Küchen wie es sie bei der Bundeswehr gibt, angeschafft werden. Und noch eine Bitte hatte Geschäftsführer Gregor Schaaf-Schuchardt an die Abgeordnete: „Wir brauchen auch beim Unterhalt der Fahrzeuge Unterstützung, denn eine Inspektion eines Einsatzwagens schlägt im Jahr mit rund 2.500 Euro zu Buche, die wir ehrenamtlich nicht erwirtschaften können“.
Wie flexibel die Malteser auch auf die Herausforderung der Corona-Krise reagiert haben, schilderten Dominik Reichmann und Rainer Zollitsch: „Ab 15. Dezember haben wir zwei mobile Impfteams aufgebaut, die, als der Impfstoff am 27. Dezember geliefert wurde, auch mit dem impfen beginnen konnten". Das konnte nur mit der ehrenamtlichen Struktur so schnell bewältigt werden, bedankte sich auch Schaaf-Schuchardt bei dem Malteser-Team in Niederaichbach. Danach seien alleine auf dem Gebiet der Diözese Regensburg einige hundert Menschen eingestellt worden, um den Dienst, der elf Stunden am Tag angeboten wurde, auch weiterzuführen. Ruth Müller, MdL, die selbst Mitglied der Malteser ist, bedankte sich bei den Gesprächspartnern für ihren ehrenamtlichen Einsatz, der weit über die Notfallversorgung hinausgeht. „Gut, dass es Menschen wie Sie und Ihre Kameradinnen gibt, die bereit sind, sich aus- und weiterzubilden, um anderen Menschen zu helfen“, so Müller.




Rainer Zollitsch
Referent Notfallvorsorge
Malteser Hilfsdienst e.V.
Diözesangeschäftsstelle Diözese Regensburg
Am Singrün 1
D-93047 Regensburg
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