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Bruder-Konrad-Werkstätten sollen Wohnheim bekommen – Bezirk als wichtiger Partner in der Pandemie

Blicken nach den genehmigten Plänen für ein Wohnheim für die Bruder-Konrad-Werkstätte in Mitterfels optimistisch in die Zukunft: Von links Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich, KJF-Direktor Manfred Eibl, Geschäftsführerin Evi Feldmeier, Einrichtungsleiter Manfred Schmidt, Werkstattratsvorsitzende Erika Stelzl und Bezirksrat Franz Schreyer.    (Foto: Bezirk Niederbayern)Blicken nach den genehmigten Plänen für ein Wohnheim für die Bruder-Konrad-Werkstätte in Mitterfels optimistisch in die Zukunft: Von links Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich, KJF-Direktor Manfred Eibl, Geschäftsführerin Evi Feldmeier, Einrichtungsleiter Manfred Schmidt, Werkstattratsvorsitzende Erika Stelzl und Bezirksrat Franz Schreyer. (Foto: Bezirk Niederbayern)
Die Corona-Pandemie wirkt sich auch auf das Leben und Arbeiten in Werkstätten für behinderte Menschen aus. Nicht wenige Beschäftigte mit Handicap hatten während der Lockdowns große Angst um ihren Arbeitsplatz. In der Bruder-Konrad-Werkstätte in Mitterfels, die zu den Werkstätten der Katholischen Jugendfürsorge (KJF) gehört, bestand dazu kein Grund. Und das liegt laut Geschäftsführerin Evi Feldmeier, Einrichtungsleiter Manfred Schmidt und KJF-Direktor Michael Eibl gerade auch an der exzellenten Zusammenarbeit mit dem Bezirk Niederbayern. Bei einem Besuch auf Initiative von Bezirksrat Franz Schreyer dankten die Verantwortlichen der Mitterfelser Einrichtung dafür ausdrücklich Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich: „Ohne den Bezirk als verlässlichen Partner, mit dem wir so vertrauensvoll zusammenarbeiten, wären wir nicht so gut durch diese Zeit gekommen.“ Jetzt gilt es, nach vorne zu schauen, denn ein langjähriges Herzensprojekt kann endlich realisiert werden: Ein Wohnheim für 24 Menschen mit Behinderung, die in den Werkstätten arbeiten.
Evi Feldmeier stellte den Gästen des Bezirks die KJF sowie die Bruder-Konrad-Werkstätte in Mitterfels vor. Die KJF unterhält acht Standorte in Niederbayern und der Oberpfalz und beschäftigt 1600 Mitarbeiter. „Straubing ist der größte und älteste Standort mit über 400 Mitarbeitern“, bezifferte die Geschäftsführerin. In Mitterfels finden Menschen mit erworbenen Hirnschäden Arbeit, Bildung und Förderung. Wie die Verantwortlichen schildern, sind dies Menschen, für die es ansonsten wenig Werkstattplätze mit Konzept gibt. Sie haben kognitive Beeinträchtigungen nach Schlaganfällen, Schädel-Hirn-Traumata oder Tumorerkrankungen. Eine zusätzliche Betreuung durch einen externen Neuropsychiaterund spezielle Trainings sind für diese Menschen wichtig, so Evi Feldmeier. Die größten Produktions- und Dienstleistungsbereiche der Werkstätte sind die Fertigung für die Automobilindustrie, Großküche und Wäscherei.
In letzterer arbeitet Erika Stelzl, gleichzeitig Vorsitzende des Werkstattrates in Mitterfels. Nach eigenen Worten geht sie in ihrer Tätigkeit voll auf: „Das war meine Chance. Ich lebe für das, was ich mache. Und ich möchte hier bis zur Rente bleiben.“ Laut dem Mitterfelser Team geht es für die Mitarbeiter darum, eine gewisse Tagesstruktur neu zu lernen und sich selbst nicht zu überschätzen. Und sich selbst auf motivierende Art und Weise etwas hinzuzuverdienen.
Ein wichtiger Baustein fehlte bislang in der Werkstätte im Landkreis Straubing-Bogen, und zwar ein Wohnheim für die Menschen, die hier arbeiten. „Hier sind wir jetzt auf einem guten Weg, und ich freue mich sehr, dass es mit diesem Wohnheim nun klappt“, so KJF-Direktor Michael Eibl. 24 Plätze sind geplant, der Bedarf sei absolut da. Denn viele Menschen mit Handicap leben sehr lange bei ihren Eltern. Wenn diese selber alt und gebrechlich werden, braucht es Alternativen – zumal viele künftige Bewohner gerne auf eigenen Beinen stehen möchten. Die Genehmigung für das Projekt ist da, laut Einrichtungsleiter Manfred Schmidt wird nächstes Jahr der Spatenstich in Mitterfels erfolgen.
Besonders bedankten sich die Verantwortlichen beim Bezirk als Partner, gerade auch in der Zeit der Pandemie. „Wir haben versucht, stets pragmatische und schnelle Lösungen zu finden“, erklärte Bezirkstagspräsident Olaf Heinrich. „Und wir werden uns weiter für diese hervorragend arbeitende Einrichtung einsetzen“, kündigte er an. In den nächsten Jahren müssen Gebäude in Mitterfels modernisiert werden. „Hier müssen Investitionen geschultert werden, die mit normalen Mitteln nicht gehen.“ In Übereinstimmung mit Bezirksrat Franz Schreyer versprach Heinrich, hier im Dialog zu bleiben, auch, was das Thema Gestaltungen von Ausschreibungen angeht, die auch von kommunalen Einrichtungen so erfolgen sollen, dass auch gemeinnützige Einrichtungen Aufträge an Land ziehen können. „Mich beeindruckt jedes Mal wieder, was hier geschieht“, dankte Bezirksrat Franz Schreyer für die Einblicke.

-eb-