Endlich wieder Theater! Das haben sich am Samstag bei der KULTURmobil-Premiere im Kumhausener Ortsteil Hohenegglkofen (Lkr. Landshut) wohl alle gedacht: die Schauspieler und das Publikum

Peter Papakostidis in der Rolle als „der Geizige“. (Foto: Harry Zdera)Peter Papakostidis in der Rolle als „der Geizige“. (Foto: Harry Zdera)
Kein Wunder, dass man so viele vor Freude gespannte Gesichter gesehen hat. Für die Nachmittagsvorstellung hatte die niederbayerische Schauspielerin Christine Reitmeier für Kinder und Erwachsene den „kleinen Prinz“ im Gepäck. Da geht es um Einsamkeit und Freundschaft – das perfekte Stück für die Zeit, in der wir gerade leben! Haben wir nicht während der Pandemie gelernt, dass Freundschaften lebenswichtig sind?
Vor Beginn der Abendvorstellung brachte Bürgermeister Thomas Huber seine Freude zum Ausdruck, dass sich viele Interessierte vor Ort eingefunden hatten und die Gemeinde Premierenort sein durfte. Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich hob die Bedeutung des Tourneestarts in der aktuell besonderen Situation hervor, wünschte eine gute Tournee und gab die Bühne anschließend frei. Dann wurde „der Geizige“ gegeben. Die meisten kennen das Stück vom Fernsehen. 1980 war es Louis de Funès, der die groteske Story vom krankhaften Geizkragen Harpagon verfilmt hat. Und da dürfen natürlich einige Filmzitate in der Inszenierung nicht fehlen. Die Geschichte ist schnell erzählt: Harpagon ist eine Art Dagobert Duck des 17. Jahrhunderts: Bloß nichts ausgeben! Und deswegen hat er sein Geld auch im Garten vergraben. Hinter dem Geld sind einige her; nicht zuletzt Harpagons eigenen Kinder. Die will er nämlich gewinnbringend verheiraten. Aber sie spielen nicht mit. Und blöderweise haben sich Vater und Sohn auch noch in dieselbe Frau verliebt. Eine turbulente Verwechslungskomödie nimmt ihren Lauf… Peter Papakostidis spielt den alten, listigen Tyrann Harpagon mit so viel Verve, dass es eine Freude ist. Artur Hieb und Elisabeth Küchle glänzen in den Rollen der Kinder. Johannes Schön gibt einen herrlich opportunistischen Haushofmeister, Robert Erby einen fiesen Gauner und Carmen Jahrstorfer eine brutale Heiratsvermittlerin. Man kann nur hoffen, dass das Wetter im Lauf der Tournee in jedem Ort genauso gut ist wie am Samstag in Kumhausen. Dort haben die Menschen einen schönen Theaterabend bei lauen Temperaturen verbringen können. Und vielleicht haben sie sich auf dem Nachhauseweg gedacht: „Endlich wieder Theater.“
Tourneeplan des KULTURmobils unter www.kulturmobil.de

– cg –

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