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Bayerisch-Tschechischer BusinessTalk zum Thema „virtuelle und erweiterte Realität“

Ein Format, das in Zeiten, in denen persönliche Begegnungen unmöglich sind, es Unternehmen dies- und jenseits der Grenze ermöglichen soll, sich auch weiterhin über aktuelle Themen auszutauschen. Dies erklärte die Netzwerkmanagerin Bayern-Böhmen, Jaroslava Pongratz, die zusammen mit Christina Tanosova, Geschäftsführerin des Niederbayern-Forums, die Online-Veranstaltung organisierte. Drei Referenten informierten per Webinar über neue Entwicklungen im Bereich der virtuellen Realität (VR) und erweiterten Realität (AR). Jessica Laxa von der Technischen Hochschule Deggendorf am Technologiecampus Grafenau erklärte die Entwicklung und Grundlagen der Technik, die mittlerweile in Form von sensorbasierten Brillen in Branchen wie Medizin, Tourismus, Kultur und Mobilität zum Einsatz kommt. Noch seien die Kosten dafür aber hoch, so Laxa, und die Anwendung auf wenige Stunden begrenzt, da man ansonsten Symptome ähnlich einer Seekrankheit entwickele. „Die Chancen der Technologie sind aber immens, der Markt soll laut Studien bis 2025 auf rund 80 Milliarden Dollar wachsen.“

Wie VR und AR bei firmeninternen Vorgängen eingesetzt werden können, zeigte Leoš Kubíček, vom Virtual Lab in Budweis auf. Schulungen und Coachings von Mitarbeitern könnten durch neue Technik ebenso virtuell und doch realitätsnah stattfinden wie Meetings, bei denen man sich in einem „digitalen Zwilling“ des tatsächlichen Raums trifft. „Die Personen sitzen am anderen Ende der Welt und brauchen nur eine vernünftige Internetverbindung, um sich virtuell treffen zu können“, so Kubíček. Noch weiter gehen hingegen etwa für Maschinenhersteller die Möglichkeiten, ihren Mitarbeitern neue Geräte und deren Bedienung zu erklären. Was in der Realität nicht möglich ist, kann hier umgesetzt werden. Die Maschine wird virtuell zerlegt und man kann Einzelteile sichtbar machen, ohne dass man in der Produktion vor Ort ist. Gerade um Reparaturvorgänge zu trainieren, werde das von der Industrie zunehmend nachgefragt. „Auch für den Arbeitsschutz ist die Technik interessant. Beispielsweise kann man Unfälle simulieren, um den Mitarbeitern zu zeigen, was passiert, wenn sie die Schutzausrüstung nicht verwenden.“ Der Lerneffekt sei laut Referent sogar höher als in der Realität und durch personifizierte Avatare könne auch eine persönliche Nähe geschaffen werden. „Am Ende gibt es keine Limits“, betonte auch der Budweiser Experte. „Die Teilnahme von zahlreichen tschechischen und bayerischen Unternehmen und das positive Feedback von vielen Seiten haben mir bestätigt, dass ich mich für das richtige Thema entschieden habe. Schon kurz nach der Veranstaltung zeichnete sich bereits ab, dass sich weitere neue grenzübergreifende Geschäftsbeziehungen bilden werden“, so das Fazit von Organisatorin Jaroslava Pongratz. Dennoch hofft sie, dass bald grenzüberschreitende Veranstaltungen wieder mit persönlichem Kontakt stattfinden können.
– ml –
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