Expertenrat des ‚European Campus Rottal-Inn‘ zur Neuausrichtung der niederbayerischen Thermalbäder
(v. l).: Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich, Thomas Klaus, Geschäftsleiter der Bäderzweckverbände, Prof. Waldemar Berg, Tourismusmanagement TH DEG, Prof. Dr. Horst Kunhardt, Vizepräsident Gesundheitswissenschaften TH DEG und Campusleitung ECRI, Georg Riedl, ehem. Bürgermeister Pfarrkirchen, Prof. Dr. Marcus Herntrei, Studiengangsleiter Bachelor Tourism Management TH DEG, Dr. Stephanie Greil-Lidl, TH DEG;  (Foto: Bezirk Niederbayern, Bäter)(v. l).: Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich, Thomas Klaus, Geschäftsleiter der Bäderzweckverbände, Prof. Waldemar Berg, Tourismusmanagement TH DEG, Prof. Dr. Horst Kunhardt, Vizepräsident Gesundheitswissenschaften TH DEG und Campusleitung ECRI, Georg Riedl, ehem. Bürgermeister Pfarrkirchen, Prof. Dr. Marcus Herntrei, Studiengangsleiter Bachelor Tourism Management TH DEG, Dr. Stephanie Greil-Lidl, TH DEG; (Foto: Bezirk Niederbayern, Bäter)
Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich sprach vor kurzem in der Landshuter Bezirksverwaltung gemeinsam mit dem Geschäftsleiter der Bäderzweckverbände Thomas Klaus mit führenden Köpfen des ‚European Campus Rottal-Inn‘ (ECRI) in Pfarrkirchen der Technischen Hochschule (TH) Deggendorf über die geplante Neuausrichtung der niederbayerischen Thermalbäder.
Prof Dr. Horst Kunhardt, Vizepräsident Gesundheitswissenschaften und Campusleitung ECRI: „Mit unseren Tourismusstudiengängen in Deggendorf und vor allem in Pfarrkirchen mit dem Schwerpunkt Gesundheits- und Medizintourismus sowie den Angeboten an der Fakultät Angewandte Gesundheitswissenschaften mit den Schwerpunkten Gesundheitsförderung und Prävention sowie Betriebliches Gesundheitsmanagement greifen wir genau die Themen auf, die bei einer Neuausrichtung in Zukunft eine Rolle spielen werden“. „Wir haben bereits eine Reihe von Gesprächen geführt, um neue Schwerpunkte und Strategien für die Thermalbäder auszuarbeiten“, so Dr. Heinrich. „Jedoch ist die wissenschaftliche Expertise der TH Deggendorf und des ECRI von großem Wert, um einen neuen, erfolgreichen Weg für die Bäder einzuschlagen. Als einen Schritt in diese Richtung wird der Bezirk zeitnah ein Fachbüro damit beauftragen, sich mit der künftigen Marktpositionierung der Thermen zu befassen. Denn nur mit höheren Besucherzahlen und verbesserter Rentabilität können wir die Zukunft aller fünf Bäder, an denen der Bezirk Niederbayern beteiligt ist, sichern.“
Für eine Kooperation mit dem Bezirk bzw. den Bäderzweckverbänden sei der Studiengang ‚International Tourism Management, Health and Medical Tourism‘ am Pfarrkirchner Campus prädestiniert und eröffne neue Perspektiven für alle Beteiligten, so Kunhardt. „Über zahlreiche Bachelor- und Masterarbeiten wurden auch die bestehenden Angebote an den Kur- und Heilbädern evaluiert und zukunftsfähige Konzepte entwickelt. Vor allem kommt dem Bereich der Digitalisierung im Tourismus und speziell in den Kur- und Heilbädern eine große Bedeutung zu. Gerade in diesem Punkt haben die niederbayerischen Bäder noch Verbesserungsbedarf.“ Mit einer strategischen Partnerschaft für Forschung, Entwicklung und Ausbildung könne beispielsweise auch der Praxisbezug für Studierende gestärkt werden. Gleichzeitig könnten die Thermalbäder nicht nur in der Planungsphase der Neuausrichtung, sondern auch langfristig von Studienergebnissen profitieren.

Nach aktuellen Erkenntnissen sei bereits jetzt gesichert, dass Wellness-Tourismus kein langfristig erfolgversprechender Weg für die niederbayerischen Thermen sein könne. Wichtig sei, so Prof. Marcus Herntrei, Leiter des Bachelor-Studiengangs, dass der Schwerpunkt auf ein medizinisches Portfolio gelegt werde, das für Patienten bzw. Gäste möglichst attraktiv gestaltet werde – also auf Medizinangebote, die einen hohen Freizeit- und Erlebniswert bieten.

Der ECRI habe mit dem ‚Tourism & eHealth Lab‘ objektive Methoden zur ‚Erlebnismessung‘, um fundierte Erkenntnisse zur Gestaltung attraktiver Angebote zu gewinnen, erläutert Prof. Kunhardt. Dies beschränke sich nicht auf Gästebefragungen, sondern nutze verschiedene wissenschaftliche Methoden wie beispielsweise das ‚Eyetracking‘ (zu Deutsch Augenverfolgung), um zu analysieren, was genau das Interesse der Gäste auf sich zieht. Ferner sei der Wissenstransfer denkbar wie etwa gemeinsame Bäder-Symposien, Weiterbildungen für Mitarbeiter der Thermen und Praktikumsplätze für Studierende in den Bädern.

„Durch eine Kooperation mit dem Campus Pfarrkirchen bzw. der TH Deggendorf ergeben sich neue, vielversprechende Perspektiven für eine punktgenaue strategische Ausrichtung der niederbayerischen Thermen“, so Heinrich. „Mit dem ECRI gewinnen wir eine große wissenschaftliche Kompetenz, die von unschätzbarem Wert für uns sein wird. Ich freue mich auf die nächsten Gespräche, denn mir liegt sehr viel an dieser Partnerschaft.“

– sb –

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