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Bezirkstagsvizepräsident Dr. Thomas Pröckl übernimmt den Vorsitz des Zweckverbandes Landestheater Niederbayern
v.l.: Intendant Stefan Tilch, der neue Verbandsvorsitzende Bezirkstagsvizepräsident Dr. Thomas Pröckl und Generalmusikdirektor Basil H. E. Coleman (Foto: Bezirk Niederbayern/Knott)v.l.: Intendant Stefan Tilch, der neue Verbandsvorsitzende Bezirkstagsvizepräsident Dr. Thomas Pröckl und Generalmusikdirektor Basil H. E. Coleman (Foto: Bezirk Niederbayern/Knott)
Bei der Sitzung des Zweckverbandes Landestheater Niederbayern ist Bezirkstagsvizepräsident Dr. Thomas Pröckl heute einstimmig zu dessen neuem Vorsitzenden gewählt worden. Er übernimmt dieses Amt von Altbezirkstagspräsident Manfred Hölzlein, der seit 2009 an der Spitze des Zweckverbandes stand; ab 2013, nachdem er nicht mehr für den Bezirkstag von Niederbayern kandidierte, als Vertreter der Stadt Landshut. Gemäß der Verbandssatzung ist das Amt des Vorsitzenden mit einem kommunalen Amt verknüpft. Da Manfred Hölzlein angekündigt hatte, sich im kommenden Jahr als Stadtrat in Landshut zurückzuziehen, war der Vorsitz des Zweckverbandes neu zu besetzen. Dr. Pröckl hat den Vorsitz des Ausschusses für Kultur-, Jugend- und Sportförderung des Bezirks inne und gilt als ausgewiesener Kulturkenner.
Der langjährige Vorsitzende des Zweckverbandes Landestheater Niederbayern, Stadtrat Manfred Hölzlen (Bildmitte)  und sein Nachfolger in diesem Amt, Bezirkstagsvizepräsident Dr. Thomas Pröckl (links daneben) mit den scheidenden Verbandsräten. (Foto: Bezirk Niederbayern/Knott)Der langjährige Vorsitzende des Zweckverbandes Landestheater Niederbayern, Stadtrat Manfred Hölzlen (Bildmitte) und sein Nachfolger in diesem Amt, Bezirkstagsvizepräsident Dr. Thomas Pröckl (links daneben) mit den scheidenden Verbandsräten. (Foto: Bezirk Niederbayern/Knott)
Pröckl sagte nach seiner Wahl, er übernehme dieses Amt in der vermutlich schwierigsten Phase in der Geschichte des 1952 gegründeten Landestheaters Niederbayern. Die Corona-Pandemie habe unser aller Leben massiv verändert und eingeschränkt – in vielerlei Hinsicht. Kunst und kulturelles Leben fänden derzeit kaum noch statt. Theater und Bühnen, auch die drei Spielstätten des Landestheaters Niederbayern Landshut, Straubing und Passau seien geschlossen. Künstlerinnen und Künstler sowie alle, die auch hinter den Kulissen dafür sorgen, dass Kultur überhaupt stattfinden kann, bangten um ihre Existenz. Doch es gehe nicht nur um wirtschaftliche Fragen. Der Daseinszweck des Schauspielers sei das Spielen, der des Sängers das Singen und der des Regisseurs das Inszenieren.

Jede Menge Kreativität erforderlich
Dr. Pröckl: „Deshalb ist es nach meiner Überzeugung neben aller notwendigen staatlichen finanziellen Unterstützung so wichtig, dass die Theater wieder öffnen können, dass Kunst und Kultur wieder stattfinden und dass sich die Künstler und ihr Publikum wieder begegnen und austauschen.“ Hier sei jede Menge Kreativität seitens der Kulturschaffenden gefordert. Schließlich gehe es darum, neue Formate zu finden, die den neuen Anforderungen zum Gesundheitsschutz entsprechen. Der neue Zweckverbandsvorsitzende zeigte sich überzeugt: „Wer, wenn nicht Künstlerinnen und Künstler werden diese Herausforderungen meistern.“

Durch die Corona-Krise wird laut Dr. Pröckl eine andere Problematik nur überdeckt: der dringend notwendige Bau einer neuen Spielstätte in Landshut: „Das Theaterzelt ist und bleibt ein Provisorium und stellt in vielerlei Hinsicht eine Zumutung für die Menschen dar, die hier arbeiten.“ Auch wenn der Staat und mit ihm die Kommunen in den kommenden Jahren stark beansprucht sein werden, die Folgen der Corona-Pandemie finanziell aufzuarbeiten, steht für den Bezirkstagsvizepräsidenten fest, dass „Kunst und Kultur kein Genussmittel, sondern ein Lebensmittel sind – und als solches systemrelevant“; nicht nur in Metropolen, sondern auch und gerade im ländlichen Raum. Daher werde man als Zweckverband zu gegebener Zeit das Gespräch mit dem Freistaat Bayern suchen müssen, ohne damit die Stadt Landshut von ihrer satzungsgemäßen Verpflichtung und Verantwortung, eine geeignete Spielstätte zu stellen, entbinden zu wollen.

Der Bezirk Niederbayern ist neben den Städten Landshut, Passau und Straubing Mitglied im Zweckverband Landestheater Niederbayern und finanziert den Betrieb des Landestheaters mit. Für 2020 wurden im Bezirkshaushalt dafür rund 2,1 Millionen Euro veranschlagt, desweiteren ein Barzuschuss von 52.000 Euro.

-ch-