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MdL Ruth Müller im Gespräch mit der VHS Vilsbiburg

v.l.: Irene Janner (stellv. Leiterin der VHS Vilsbiburg), Ruth Müller (MdL), Hans Sarcher (Leiter und GF der VHS Vilsbiburg) (Foto: Rosemarie Röhrl)In der Woche nach den Pfingstferien wird in der Plenarsitzung des Bayerischen Landtags ein Gesetzesentwurf behandelt, der sich mit den finanziellen Auswirkungen von Corona in der Erwachsenenbildung beschäftigt. Dies nahm die SPD-Landtagsabgeordnete Ruth Müller zum Anlass, sich bei der VHS in Vilsbiburg nach der aktuellen Situation zu erkundigen. Die beiden Leiter der VHS, Hans Sarcher und Irene Janner berichteten über die zurückliegenden Monate und wagten auch einen Blick nach vorne: „Nur 15 bis 20 Prozent der üblichen Teilnehmer haben wir in den letzten 14 Monaten in unseren Kursen gehabt“, rechnete Hans Sarcher vor.
Bei den Sprachkursen habe man auf online-Angebote umgestellt, aber die Teilnehmerzahlen seien auch hier zurückgegangen, da diese Kurse auch oftmals als Gelegenheit zum Treffen und für gemeinsame Unternehmungen gebucht werden. Erfreulicherweise hätten viele Firmen die Corona-Zeit genutzt, um ihre Mitarbeiter mithilfe der Dozenten der VHS fit zu machen in Fremdsprachen und in der digitalen Weiterbildung im Hinblick auf Home-Office, Zoom-Konferenzen und gemeinsames digitales Arbeiten an Projekten. Aus dem Rettungsschirm I habe man 2020 noch finanzielle Mittel bekommen, beim Rettungsschirm II habe man keinen Anspruch gehabt, da Volkshochschulen in kommunaler Trägerschaft, wie die VHS Vilsbiburg dann davon ausgeschlossen waren, denn für die Kommunen gab es eine Kompensation der Gewerbesteuerausfälle.
„Auch unsere Verwaltung hatte viel Arbeit durch die ständige Umplanerei“, berichtete Irene Janner. Das Programm für das Wintersemester war fertig, die Anmeldungen gingen ein und mussten dann wieder alle storniert, rückerstattet und abgesagt werden. Nun plane man mit viel Optimismus die Zeit nach den Pfingstferien: „Wir wollen wieder Sprachkurse in Präsenz anbieten und Qi Gong und Yoga in Neuhofer-Garten durchführen“.

Für die „Sommerschule“, bei der die Schülerinnen und Schülern Lücken im Lernstoff schließen können, habe man noch keine konkreten Angebote, da beispielsweise das Gymnasium in Vilsbiburg mit den Dozenten der VHS für die letzten zwei Ferienwochen bereits ein Programm erarbeite. „Wir werden aber nach den Pfingstferien klären, ob Bedarf besteht, für die Fächer Latein, Mathematik, Deutsch und Englisch eine nachholende Unterrichtsbegleitung im August und September anzubieten“, erläuterte Hans Sarcher die aktuellen Überlegungen.
Besonders schmerzt es ihn, dass die erfolgreiche Vortragsreihe zur Gesundheitsprävention in den letzten Monaten nicht stattfinden konnte. „Im Gesundheitsforum haben man in Zusammenarbeit mit den Ärzten von LAKUMED aktuelle medizinische Themen aufgegriffen und so eine niederschwellige Beratung und Information beispielsweise zu Schilddrüsenerkrankungen, zur Vorsorgevollmacht, Ernährungsbildung oder zu Wechselwirkungen von Medikamenten vermittelt“.
„Wir wissen um die schwierige finanzielle Situation der Volkshochschulen in unserem Land“
, erläuterte Ruth Müller, MdL. Durch die pandemiebedingten Schließungen konnten nicht die Einnahmen erzielt werden, wie geplant. Die Zuschüsse für die Förderung im Jahr 2022 berechnen sich laut Erwachsenenbildungsförderungsgesetz (BayEbFöG) anhand der Statistik aus 2020. Deshalb wolle man mit der Gesetzesänderung, die interfraktionell von den demokratischen Fraktionen im Bayerischen Landtag eingebracht wird, erreichen, dass die statistischen Zahlen aus 2019 zugrunde gelegt werden. „Damit werden unverschuldete Ungerechtigkeiten ausgeglichen und das Fundament für die immer wichtiger werdende lebenslange Bildungsarbeit gestärkt“, so Ruth Müller. Im Zusammenspiel mit dem Impffortschritt, den Testmöglichkeiten und guten Hygienekonzepten sollte dann einem vielfältigen Programm im Wintersemester nichts mehr entgegenstehen.




Sigrid Altweck
Wissenschaftliche Mitarbeiterin  Bürgerbüro Ruth Müller, MdL
Nikolastraße 49
84034 Landshut
Telefon: +49 (0)871 95358 300