Konjunkturbericht der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz
„Die Lage im Handwerk erholt sich. Ein zweiter Lockdown wie im Frühjahr muss unbedingt vermieden werden, das könnten viele Handwerksbetriebe in Ostbayern nicht verkraften“, sind sich Präsident Dr. Georg Haber (li.) und Hauptgeschäftsführer Jürgen Kilger (re.) einig.  (Foto: Foto Graggo)„Die Lage im Handwerk erholt sich. Ein zweiter Lockdown wie im Frühjahr muss unbedingt vermieden werden, das könnten viele Handwerksbetriebe in Ostbayern nicht verkraften“, sind sich Präsident Dr. Georg Haber (li.) und Hauptgeschäftsführer Jürgen Kilger (re.) einig. (Foto: Foto Graggo)

Die Corona-Pandemie prägt weiterhin die wirtschaftliche Lage des ostbayerischen Handwerks. Doch laut dem aktuellen Konjunkturbericht der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz zeichnet sich ein Silberstreif am Horizont ab. Denn: gegenüber dem 2. Quartal 2020, das von deutlichen Umsatzrückgängen geprägt war, ist nun im 3. Quartal ein leichter Aufwärtstrend erkennbar. Das Geschäftsklima ist in allen Handwerksgruppen weitgehend stabil, eine leichte Erholung ist fast überall eingetreten. Dazu sagt Jürgen Kilger, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer: „Die Betriebe sind mit ihrer aktuellen Geschäftslage wieder etwas zufriedener, wenngleich sie weit entfernt sind vom Niveau vor Ausbruch der Corona-Krise.“ Dass das Handwerk dennoch spürbar vom Konjunktureinbruch betroffen ist, zeigt der Blick auf die Vorjahreswerte: So wird die aktuelle Geschäftslage um 29 Prozentpunkte schlechter bewertet als noch 2019.
Erholung unter schwierigen Umständen
Trotz leichter Entspannung kämpft knapp ein Drittel der Betriebe weiterhin mit rückläufigen Auftragseingängen. Besonders deutlich betroffen sind das Kraftfahrzeuggewerbe sowie die Handwerke für den privaten Bedarf. Aber auch in anderen Gruppen, wie dem Lebensmittelgewerbe, plagt einen größeren Teil der Betriebe die Zurückhaltung der Kunden. Diese schlägt sich bei den Umsätzen nieder: Aktuell verzeichnet ein Drittel der Betriebe Umsatzrückgänge. Das sind zwar weniger als noch im Frühling – dennoch ist die Entwicklung so schlecht wie seit Jahren nicht mehr. Beim Blick auf die Beschäftigtenzahlen offenbart sich laut Jürgen Kilger die traditionelle Verbundenheit des Handwerks zu seinen Mitarbeitern. Nur 13 Prozent der Betriebe haben im abgelaufenen Quartal ihre Beschäftigtenzahl verringert. „Gleichzeitig ist erfreulich, dass trotz bestehender Unsicherheiten rund ein Fünftel der Betriebe ihre Mitarbeiterzahl erhöht hat“, so der Hauptgeschäftsführer.

Getrübter Blick in die Zukunft
Bei der Prognose zu den kommenden Monaten sind die Betriebe zurückhaltend, mit einem schnellen Ende der Krise rechnet so gut wie niemand. Rund ein Drittel der Betriebe erwartet stattdessen im Winter sinkende Aufträge und Umsätze. „Vor allem zurückgestellte Investitionstätigkeiten und ein verändertes Konsumverhalten bereitet der Handwerkswirtschaft Sorgen“, sagt Dr. Georg Haber, Präsident der Handwerkskammer. „Die gesamtwirtschaftlichen Prognosen, darunter das Herbstgutachten, bestärken uns leider in unserer Einschätzung, dass die wirtschaftliche Erholung länger dauert, als zunächst angenommen.“ Folgen habe das auch für das Handwerk. Deshalb seien staatliche Hilfen weiterhin von immenser Bedeutung für die Betriebe. Außerdem, betont Haber, dürfe es keinen zweiten Lockdown geben: „Das können viele Handwerksbetriebe in Ostbayern nicht mehr verkraften.“


Der ausführliche Konjunkturbericht steht hier als PDF zum Download bereit


Kathrin Steidl
M. A.
Referentin

Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz
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