Am 23. März besuchte Johannes Dolderer vom AK Bildung der „Gemeinwohl-Ökonomie-Bewegung“ die Klasse W9 der Wirtschaftsschule Abensberg, um mit den Schüler*innen für einen Schultag einen Workshop zur Gemeinwohlökonomie zu gestalten. Dieses Thema wollte Johannes Dolderer der Klasse W9 anhand eines Beispiels näherbringen: einer Tafel Schokolade.
Gemeinwohlökonomie - Begriffserklärung anhand eines Planspiels zur Produktion einer Tafel Schokolade (Foto: Nadine Dietz)Gemeinwohlökonomie - Begriffserklärung anhand eines Planspiels zur Produktion einer Tafel Schokolade (Foto: Nadine Dietz)
Zum Auftakt stellten sich die Schüler*innen in einer Reihe auf und mussten so angeben, wie viel wir maximal für eine Tafel Schokolade ausgeben würden. Die Spanne lag zwischen 0,50 € und 3,00 €. Die meisten entschieden sich für den Betrag 1,50 € pro Tafel.
Johannes Dolderer in der Klasse W9 der Wirtschaftsschule Abensberg leitete das Planspiel zum Begriff "Gemeinwohlökonomie" (Foto: Nadine Dietz)Johannes Dolderer in der Klasse W9 der Wirtschaftsschule Abensberg leitete das Planspiel zum Begriff "Gemeinwohlökonomie" (Foto: Nadine Dietz)
Die Schüler*innen der Klasse W9 erfuhren durch das Planspiel die Zusammenhänge zwischen Umweltschutz, Klimaschutz und industrieller Produktion (Foto: Nadine Dietz)Die Schüler*innen der Klasse W9 erfuhren durch das Planspiel die Zusammenhänge zwischen Umweltschutz, Klimaschutz und industrieller Produktion (Foto: Nadine Dietz)Anschließend startete das Planspiel, in dem die Schüler*innen Schokoladen-Unternehmen gründeten und verschiedene Kategorien auswählen konnten: Ökologische Zutaten, erneuerbare Energie, Fairness den Lieferanten gegenüber, Löhne der eigenen Mitarbeiter und Arbeitsbedingungen. Diese Bewertungsstufen reichten pro Kategorie von 0 bis 4. Stufe 0 wird ohne Preiszuschlag berechnet, während Stufe 1 bis 4 mit 5 Cent pro Stufe Zuschlag gerechnet wird (Stufe 1 = 5 ct; Stufe 2 = 10 ct; usw.). Anhand der Stufen wurden dann automatisch die Verkaufszahlen berechnet. So entstand ein Wettbewerb zwischen den verschiedenen Firmen. Nach der 5. Runde, also dem 5. Jahr im Planspiel, legten die Schüler*innen eine Pause im Spiel ein und sahen sich eine Grafik an, die ihre Kategorien darstellte – also wie viel die einzelnen Unternehmen zu erneuerbarer Energie usw. beigetragen hatten. Allerdings ging bei den Beispielunternehmen die Kurve ziemlich steil nach unten, was bedeutete, dass sie zunächst nur auf den Profit geachtet haben.
Johannes Dolderer erklärte den Schüler*innen, welche Auswirkung die einzelnen Punkte auf die Umwelt und Gesellschaft haben. So erläuterte er ihnen auch, dass jedes Produkt Nebenkosten produziert. Diese werden weder vom Verkäufer noch vom Verbraucher unmittelbar übernommen. Die Nebenkosten sind zum Beispiel der CO2-Ausstoß, der von den Lieferfahrzeugen produziert wird, welche also auf Kosten der Erde und nachfolgender Generationen laufen, sodass dieser Preis irgendwann bezahlt werden muss. Anschließend suchte die Klasse zusammen nach Lösungen, wie man dies vermeiden könnte. Nach einer langen Diskussion fanden sie Möglichkeiten, mussten aber auch feststellen, dass dies nur dann funktionieren würde, wenn alle Firmen auf ökologische Produktion umsteigen. Diese sind aber teurer und führen vielleicht dazu, dass die Kunden dann diese Produkte nicht mehr kaufen.
Nachdem wir die Diskussion abgeschlossen hatten, kehrten die Schüler*innen zu ihrem Planspiel zurück, bei dem nun viele ihre Einteilung und Ausgaben für die Kategorien überdachten und änderten.
Am Ende fassten sie noch zusammen, was sie an diesem Tag alles besprochen haben und was sie am meisten überrascht hat. Die meisten Schülerinnen und Schüler waren von den Nebenkosten überrascht, weil darüber nicht wirklich geredet wird.
Magdalena Adam, Klasse W9
 
 
Simone Mittermeier, StRin
Koordinatorin für außerschulische Kontakte
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