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Beängstigend ist der politische Rechtsruck, der durch Europa, Deutschland eingeschlossen, aber auch durch andere Kontinente geht. Als Beispiele können national die (erstaunlich) guten Wahlergebnisse der Partei angeführt werden, deren Namen man gar nicht erst als wirkliche „Alternative für Deutschland“ in den Mund nehmen möchte, und international die für viele politisch Interessierten im In- und Ausland überraschende Wahl eines Immobilienmoguls zum US-Amerikanischen Präsidenten, der sich mit schäbigen und beleidigenden Äußerungen gegenüber Frauen und Minderheiten im Wahlkampf eigentlich schon selbst ins Abseits gestellt hatte. Seine Partei, die republikanische, hat als Wappentier den Elefanten, dem man nachsagt, dass er ein sehr gutes Gedächtnis hat und sein Leben lang nie vergisst, wer ihm einmal Böses angetan hat. Solch ein elefantöses Gedächtnis geht den Anhängern rechtspopulistischer Parteien und Gruppierungen ab! „Lass‘ bitte Hirn regnen!“, fällt einem dazu nur ein.
Beängstigend ist aber auch in diesem Zusammenhang die nicht (mehr) vorhandene partnerschaftliche Kooperation der etablierten Parteien im Bundestag, die teilweise mit artikulieren und handeln die Wählerinnen und Wähler in die Hände der Rechtspopulisten spielen oder, in das Gegenteil verkehrt, mit derben Sprüchen auf Stammtischebene und Forderungen, die selbst Schwesterparteien fast entzweien, sich auf das Niveau der rechten Szene begeben, und somit um die Gunst der Wähler buhlen, immer die Sorge im Kopf, nur ja keine Stimmverluste bei der nächsten Wahl zu erleiden. Die Christdemokraten in Mecklenburg-Vorpommern haben bei der Landtagswahl 2016 diese Erfahrung nämlich machen müssen. Sie sind nur noch die drittstärkte Partei im Landtag, wurden von den „Unaussprechlichen“ vom zweiten Platz verdrängt. So geht Demokratie. Und vor einer Wahl zu beantragen, dass alle Wählerinnen und Wähler vor der Stimmabgabe einen Intelligenztest absolvieren müssen, um die mit weniger Intelligenz gesegneten auszusortieren, entspräche wohl auch keinem demokratischen Handeln. Drum selbst an die Nase fassen, bürgerfreundlicher werden und das Agieren nicht in abgehobenen Phrasen, sondern in einfacher Form, für jedermann verständlich erklären. Dann schafft man das!
2016 war auch ein Jahr, in dem man Abschied nehmen musste. In kaum einem anderen Jahr starben so viele prominente Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Entertainment. Aber so ist das Leben, es ist nicht unendlich. Drum sollte man aus jedem Tag das Beste machen, sich am Leben erfreuen und Schicksalsschläge immer mit dem Gedanken „Es gibt ein Licht am Ende des Tunnels“ zwar nicht verdrängen, sondern hinnehmen und verarbeiten. Dann wird alles gut.
Wir wünschen Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser, einen guten Rutsch ins Neue Jahr – aber bitte nicht wörtlich nehmen – und für 2017 Gesundheit, Glück und Erfolg, privat wie beruflich.
Ihr
Herausgeber