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Räume des Krematoriums Regensburg polizeilich untersucht

Friedhof4Die Staatsanwaltschaft Regensburg ermittelt seit August 2016 wegen verschiedener angeblicher Vorfälle im Regensburger Krematorium. Wie die Staatsanwaltschaft mitteilte, sollen Mitarbeiter des städtischen Krematoriums von 2011 bis 2015 in rund 200 Fällen bei Feuerbestattungen den Leichnamen Körperteile von anderen Menschen und Beutel mit Gewebe- und Blutproben beigelegt haben und mit verbrannt haben.

Dies stellt zumindest eine Ordnungswidrigkeit nach dem Bayerischen Abfallwirtschaftsgesetz dar und kann mit Geldbuße bis zu 50.000 Euro geahndet werden. Inwieweit auch eine Störung der Totenruhe vorliegt ist nach Angaben der Staatsanwaltschaft Regensburg noch zu prüfen. Außerdem sollen vier Mitarbeiter des städtischen Krematoriums im Zeitraum von 2011 bis 2016 in zwei Fällen Spenden in unbekannter Höhe, die anlässlich von Trauerfeiern für wohltätige Zwecke gesammelt worden waren, für sich selbst verwendet haben.
Schließlich sollen im Jahr 2016 in zwei Fällen Urnen als normales Päckchen versandt, den Hinterbliebenen aber ein um 40 EUR höherer Preis für einen Urnenspezialversand in Rechnung gestellt worden sein. Auch dies wäre strafbar als Betrug.
Aufgrund dessen wurde ein Durchsuchungsbeschluss erwirkt. Die weiteren Ermittlungen und die anstehende Auswertung der sichergestellten Unterlagen müssen erst zeigen, ob und in welchem Umfang sich der Anfangsverdacht bestätigt. Für die Betroffenen gilt in jedem Fall die Unschuldsvermutung.